Vorangegangen ist diesem Schreiben eine Solidaritätskundgebung unseres Vereines durch Obmann Uwe Träger (siehe unten) als Reaktion auf die Anschläge auf die Jüdische Gemeinde Graz und deren Präsidenten Kultusrat MMag. Elie Rosen im August 2020. Im Namen des Vereines HAPAX verurteilt Uwe die Anschläge aufs Schärfste.
HAPAX-Dietrich-Bonhoeffer-Verein in Österreich 24. August 2020
Magister Uwe Träger, Obmann
Wiedweg 12
9564 Patergassen
Mobil: 0664 – 922 66 89
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Web: www.hapax.at
An die
Jüdische Gemeinde Graz
Präsident Kultusrat MMag. Elie ROSEN
David Herzog Platz 1
8020 Graz
Sehr geehrter Herr MMag. Rosen!
Im Namen unseres Vereins grüße ich Sie sehr herzlich und hoffe, dass es Ihnen gut geht.
Dietrich Bonhoeffer (1906 – 1945) war ev. Pfarrer, Christ im Widerstand gegen den Nationalsozialismus und hat sich damals für die jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen in Deutschland eingesetzt.
In den Statuten unseres Vereins steht: „Der Hapax-Dietrich-Bonhoeffer-Verein in Österreich bezweckt, Dietrich Bonhoeffer bekannt zu machen und seine Bedeutung und Aktualität zu bewahren und zu fördern in Bezug auf den Widerstand gegen die Verletzung der Menschenrechte durch politischen und religiösen Radikalismus.“
Daher verurteilen wir mit aller Schärfe den menschenverachtenden Angriff auf Ihre Person und auch den hasserfüllten Vandalenakt auf Ihre Synagoge. Wir hoffen, dass die dafür Verantwortlichen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bestraft werden.
An der Wende zum Jahr 1943 schrieb Bonhoeffer aus der Haft in Berlin-Tegel: „Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit … So zum willenlosen Instrument geworden, wird der Dumme auch zu allem Bösen fähig sein und zugleich unfähig, dies als Böses zu erkennen … Das Wort der Bibel sagt, daß die innere Befreiung des Menschen zum verantwortlichen Leben vor Gott die einzige wirkliche Überwindung der Dummheit ist.“ (Dietrich-Bonhoeffer-Werke 8, S. 26 – 28)
Antisemitismus und Judenhass sind Teil dieser lebensfeindlichen Dummheit, passen nicht zu einer demokratischen Werteordnung und müssen nicht nur abgelehnt, sondern auch entschieden mit Widerstand bekämpft werden. Zu einem verantwortlichen Leben gehören auch unsere Solidarität und unser Mitgefühl mit Ihnen und den Menschen Ihrer jüdischen Gemeinde.
In herzlicher Verbundenheit, Ihr Uwe Träger