Anschläge gegen die Jüdische Gemeinde Graz

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Hintergrundinformation zu unserem Solidaritätsbrief an Elie Rosen von der Jüdischen Gemeinde Graz.

Bereits  in der Nacht vom 21.08. auf 22.08.2020 war die Synagoge in Graz Ziel eines antisemitischen Angriffs geworden. Die Ostmauer der Synagoge und das jüdische Gemeindehaus wurden großflächig mit propalästinensischen Parolen beschmiert und Steine in den Hof der Gebäude geschleudert. In eine Überwachungskamera der Synagoge wurde demonstrativ ein ausgestreckter Zeigefinger, Erkennungszeichen des IS, gezeigt.

Am 21.08.2020 gegen halb zwölf Uhr nachts, wurde die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Graz erneut Ziel eines Anschlages. Betonstücke wurden auf die Synagoge geworfen: Vier Fensterscheiben wurden leicht beschädigt, eine großflächige Scheibe ging zu Bruch.

Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz Elie Rosen erklärte in einem Pressestatement am 22.08., der Anschlag stelle einen Tiefpunkt in der Geschichte der Grazer Juden nach 1945 dar. Fenster einer Synagoge seien in Graz zuletzt bei dem Novemberpogrom der Nationalsozialisten 1938 zu Bruch gebracht worden. Eine derartige Tat habe es in Österreich in den letzten Jahrzehnten nicht gegeben. Es sei eine rote Linie überschritten worden, die den Blick auf die Zukunft verstärkt trübe. Er appelliere an die Politik und vor allem an die Zivilgesellschaft, wirksam gegen Antisemitismus vorzugehen und es nicht bei frommen Lippenbekenntnissen zu belassen. Alle seien gegen Antisemitismus. Wenn es aber darum gehe, diesem im Alltag klare Schranken zu setzen und Solidarität zu zeigen, dann sei konsequentes Handeln oft kaum zu erkennen.

Am gleichen Tag, Samstagabend, wurde Elie Rosen attackiert. Als er mit seinem Auto auf das Grundstück des jüdischen Gemeindehauses einfahren wollte, wurde er auf einen Mann aufmerksam, der offensichtlich einen Steinbrocken mit sich trug. Als Elie Rosen sein Auto verließ, wurde er mit einem Baseballschläger angegriffen. In letzter Sekunde konnte er sich zurück ins Auto flüchten. Der Angreifer schlug noch mit dem Baseballschläger auf das Fahrzeug ein, bevor er die Flucht ergriff.

(Quellen: Auszüge aus Presseerklärungen von Brigitte Wimmer, Sprecherin der jüdischen Gemeinde Graz, taz.de und ots.at)

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