Meine Berührungspunkte mit der Nazi-Zeit

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Dagmar Gangl, Vereinsmitglied

Mein Vater, Jahrgang 1920, war als junger Mann in der Wehrmacht im Norden Europas und erzählte uns Kindern praktisch nichts, außer, dass es bitter kalt war und sich die Soldaten gegenseitig beobachten mussten, ob die Nase eines Kameraden weiß wird und womöglich abfriert.

Mein Pate war in französischer Gefangenschaft und hat diese schreckliche Zeit wohl nie aufarbeiten können. Erst kurz vor seinem Tod brachen schlimme Erlebnisse aus ihm heraus.

Mein Urgroßvater war Schlosser und reparierte so manches Fahrrad in Patergassen und Umgebung, aber nur, wenn der Kunde mit dem Hitlergruß grüßte. (Das weiß ich aus Erzählungen meiner Mutter.)

Der Geschichte-Unterricht im Gymnasium war für mich sehr langweilig. Doch es gab eine Ausnahme. Ein Jahr lang hatte ich eine Professorin mit jüdischen Wurzeln. Erst durch ihre leidenschaftlichen Schilderungen und Kommentare begriff ich in etwa, was sich in den Jahren vor und während des zweiten Weltkrieges zugetragen hatte. Sie behauptete auch, dass die Freiheitliche Partei in Österreich eine Nachfolgepartei der NSDAP sei.
Daraufhin konfrontierte ich als Jugendliche meine Mutter damit – mein Vater lebte leider nicht mehr. Ich wusste, dass beide die FPÖ wählten bzw. gewählt haben.
Ihr Kommentar war: „Damals haben alle ´Heil Hitler!´ geschrien.“

Mein Interesse an diesem Stück Vergangenheit wurde dann endgültig im Verein HAPAX geweckt.

Dokus auf ZDF-Info oder ORF III sauge ich auf wie ein trockener Schwamm. Irgendwann merke ich, dass ich die schrecklichen Bilder und Schilderungen nicht mehr ertragen kann und brauche als Ablenkung eine Schnulze oder etwas Lustiges.

Was haben die Betroffenen damals aushalten müssen!!! – Mir reicht schon der Rückblick in den Medien.

Ich möchte nicht, dass sich die grauslichen und menschenverachtenden Ereignisse wiederholen!

HAPAX!