Unmenschliche Hinrichtung durch Ersticken in den USA
von G. John, Vereinsmitglied
Am Freitag, 26.01.2024 (MEZ) wurde zum ersten Mal ein Mensch durch Stickstoffhypoxie in Alabama (USA) hingerichtet.
Kenneth Smith wurde 1988! wegen Beteiligung an einem Mord zum Tode verurteilt.
2022!, nach vierunddreißig Jahren in der Todeszelle, sollte er durch eine Giftspritze hingerichtet werden.
Allein diese lange Zeit sehe ich als Folter an, denn der Delinquent muss täglich damit rechnen, jedesmal wenn sich die Zellentür öffnet, zur Hinrichtung geführt zu werden.
Der Versuch 2022, ihn mit Giftspritzen zu Tode zu bringen, schlug fehl, er überlebte die tödlichen Injektionen. Bei den Spritzen wird zunächst ein Narkotikum (Schlafmittel) gegeben, bevor das tödliche Gift injiziert wird.
Eine recht humane Todesart, wenn man bei Hinrichtungen überhaupt von Humanität sprechen kann.
Für 2024 wurde die Hinrichtung per bisher nicht ausprobierter Stickstoffhypoxie angewiesen.
Hypoxie ist eine Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff.
Im Extremfall, und eine Hinrichtung ist sicherlich ein solcher, nennt man es landläufig auch Ersticken.
Was es bedeutet zu ersticken, habe ich zweimal selbst erleben müssen.
Ich hatte 2011 und 2014 einen Lungeninfarkt mit beidseitigem Lungenstillstand.
Zunächst hatte ich entsetzliche Schmerzen, die sich wie eine Rippenprellung anfühlten.
Wie ich später erfuhr, war es das Versagen eines Lungenflügels.
Um meine Schmerzen zu mindern, legte ich mich selbst auf den Boden in die sogenannte stabile Seitenlage und rief meiner Frau zu, sie soll den Notruf anrufen und sagen, dass ich ersticke.
Verzweifelt versuchte ich, ohne Erfolg, wieder Luft in meine Lungen zu bekommen.
Glücklicherweise kam der Notarzt bereits nach nur acht Minuten
– im letzten Augenblick.
Als sie unten klingelten, stellte auch mein anderer Lungenflügel seine Tätigkeit ein. Ich erstickte!
Mein "Todeskampf" dauerte etwa zwanzig Minuten.
Wer glaubt, es werde einem schwindelig oder man verlöre das Bewusstsein, irrt; man bekommt alles bei vollem klaren Bewusstsein mit!
Ich wurde sofort mit Sauerstoff versorgt und auf die Intensivstation ins Universitätsklinikum Graz gebracht, wo ich noch eine Woche um mein Leben kämpfte.
Zu ersticken ist grausam – und aus meiner Sicht als Hinrichtungsmethode wider jede Menschlichkeit und dem bis heute in einigen islamischen Ländern praktizierten “zu Tode peitschen” oder “steinigen” gleichzusetzen.