Andacht 2022-12-24 Der Weihnachtsstern

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Obmann Uwe Träger

Begrüßung: Ich grüße Euch und Sie sehr herzlich zu dieser Hausandacht zum Heiligen Abend und zum Weihnachtsfest 2022. Wir lesen diese Hausandacht im Namen des Gottes, der in Jesus Heil und Frieden bringt und daher im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: „O du fröhliche“, Evangelisches Gesangbuch 44, die Strophen 1 - 3:  
Strophe 1: O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!
Strophe 2: O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!
Strophe 3: O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!

Lesung: Matthäus–Evangelium, Kapitel 2, Verse 1 - 12 nach der Basis Bibel: Jesus wurde in Betlehem in Judäa geboren. Zu dieser Zeit war Herodes König. Da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem. Sie fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, um ihn anzubeten. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm alle in Jerusalem. Er rief zu sich alle führenden Priester und Schriftgelehrten des Volkes. Er fragte sie: Wo soll der Christus geboren werden? Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa! Denn im Buch des Propheten steht: Du, Betlehem im Land Juda, du bist keineswegs die unbedeutendste unter den Städten in Juda. Denn aus dir wird der Herrscher kommen, der mein Volk Israel wie ein Hirte führen soll. Später rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich. Er erkundigte sich bei ihnen genau nach der Zeit, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und sucht überall nach dem Kind! Wenn ihr es findet, gebt mir Bescheid! Dann will auch ich kommen und es anbeten. Nachdem die Sterndeuter den König gehört hatten, machten sie sich auf den Weg. Derselbe Stern, den sie im Osten gesehen hatten, ging vor ihnen her. Dann blieb er stehen, genau über der Stelle, wo das Kind war. Als sie den Stern sahen, waren sie außer sich vor Freude. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter. Sie warfen sich vor ihm nieder und beteten es an. Dann holten sie ihre Schätze hervor und gaben ihm Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gott befahl ihnen im Traum: Geht nicht wieder zu Herodes! Deshalb kehrten sie auf einem anderen Weg in ihr Land zurück.

Hörspiel „Der Weihnachtsstern“: Dieses tragen Jugendliche unserer Pfarrgemeinde am Heiligen Abend in unseren Kirchen Wiedweg und Bad Kleinkirchheim vor.

Stern: Schön, dass ihr da seid, ihr Großen und Kleinen, ihr Männer und Frauen, ihr Kinder und Jugendlichen, um an diesem besonderen Tag ein Hörspiel anzuhören. Am Heiligen Abend will ich euch die Weihnachtsgeschichte mal aus meiner Sicht erzählen.

Ihr Hirten – bitte entschuldigt, dass ich dieses Jahr die frohe Botschaft von Weihnachten verkünde. Ich war nämlich live dabei in Bethlehem, ich bin der Weihnachtsstern. Die Nacht damals in Bethlehem war so dunkel. Ich weiß das noch ganz genau. Ich konnte sie von hier oben kaum sehen, den Mann und die hochschwangere Frau. Ganz langsam gingen sie die holprige Straße entlang. Sie wirkten müde und wussten nicht, wo sie übernachten sollten.  

Josef: Maria, ich weiß, du hast Schmerzen, bitte halte durch. Wir schaffen das schon.

Maria: Josef, ich kann nicht mehr lange gehen. Mir ist kalt, ich bin hungrig, es ist so dunkel. Nicht einmal ein Stern ist zu sehen.

Stern: Die beiden taten mir leid, und ich begann zu strahlen mit all meiner Kraft. Ich warf mein Licht auf den Weg vor ihnen und verdrängte so ein Stück von der finsteren Nacht.

Josef: Maria, schau, da leuchtet ein schöner Stern am Himmel, er war hinter den Wolken versteckt. Dort in der Ferne habe ich auch schon die Lichter von Bethlehem entdeckt.

Stern: Die beiden gingen jetzt schneller, waren froh, am Ziel zu sein. Auch ich strahlte noch ein bisschen heller und schenkte ihnen mein schönstes Licht.

Maria: Josef, endlich, endlich sind wir angekommen. Hoffentlich finden wir noch ein Zimmer. Ich muss mich unbedingt niederlegen und mich ausruhen. Hunger und Müdigkeit werden immer schlimmer. Und ich spüre das Kind. Es wird bald zur Welt kommen. Hoffentlich nicht zwischen Sträuchern und Bäumen, hier draußen in der Kälte mitten auf dem Feld.

Josef: Nein, nein, meine Maria! Es gibt so viele Gasthäuser in der Stadt. Wir müssen fragen, wer für uns noch ein kleines Zimmer übrig hat. Irgendjemand hat bestimmt was frei. 

Stern: Dieser Josef war echt cool. Er war so voller Zuversicht und Hoffnung. Ich von hier oben sah die Sache anders. Ein freies Zimmer in Bethlehem – das gab es nicht.

Josef: Schau, da drüben ein Gasthof. Da fragen wir. Komm, ich klopf an. Bald haben wir es warm.

Wirt: Was klopft ihr so spät? Was wollt ihr? Das ist Ruhestörung. Habt ihr keinen Anstand?

Josef: Entschuldigung! Bitte verzeiht unsere späte Störung. Wir suchen ein Zimmer. Wir sind hier wegen der Volkszählung. Könnt ihr uns helfen. Meine Frau ist hochschwanger.

Wirt: Ein Zimmer? Jetzt noch um diese Zeit? Alles besetzt, zieht weiter, alles Gute. Versucht woanders euer Glück!

Stern: Ach die beiden! Die taten mir leid. Ich hatte es ja kommen sehen. Hoffentlich finden sie bald einen Platz. Die Frau ist so müde, kann kaum noch stehen.

Josef: Komm Maria! Bitte halte durch! Beim nächsten Wirt haben wir bestimmt Glück. Lass uns weitergehen, wenigstens noch ein kleines Stück.

Maria: Josef, riechst du das auch. Aus dem Gasthof da vorne riecht es nach gutem Essen. Bitte geh geschwind und klopf dort an.

Wirt: Guten Abend! Was kann ich für euch tun? Wollte mich gerade hinlegen und mich von der Arbeit auszuruhen. Morgen ist wieder ein langer Tag.

Josef: Lieber Wirt, wir suchen einen Platz für die Nacht. Es reicht ein kleines Zimmer, oder wenigstens ein Bett für meine hochschwangere Frau.

Wirt: Ihr könnt bleiben, aber ein Zimmer und ein Bett habe ich nicht. Legt euch in den Stall und ruht euch aus. Euer Weg war sicher weit.

Josef: Das ist sehr freundlich von ihnen. Wir danken, lieber Mann. Im Stall ist es bestimmt warm und trocken, ein Ort, an dem wir gut schlafen können.

Stern: Wie sehr ich mich für die beiden freute. Endlich hatten sie einen Platz gefunden. Endlich konnte Maria sich ausruhen. Das war wie ein Wunder. Ich wusste aber nicht, dass ich in dieser Nacht noch ein größeres Wunder zu bezeugen hatte. So stand ich weiter am Himmel direkt über den Stall. Eine seltsame große Kraft ging von dem aus, reichte bis zu mir hoch ins weite All. In dieser Nacht gebar Maria ihr Kind, wickelte es in Windeln und legte es in die Krippe, direkt neben Schaf, Ziege und Rind. Ich spürte, dass dieses Kind etwas ganz besonders sein musste. Wärme und Güte, Frieden und Liebe strahlte es aus. Und zum Stall kamen plötzlich einfache Leute. Hirten waren es. Warum gerade die?

Hirte: Meine Hirtenfreunde und ich kommen, um den neuen König zu sehen. Ein Engel erschien uns und sagte wir sollen zu dem Stall hier gehen. Erst konnten wir nicht glauben, dass wir hier richtig sind. Doch dann sahen wir in der Krippe dieses Kind. Es muss von Gott geschickt worden sein. Genauso hat es uns der Engel gesagt. In einer Krippe, in Windeln gewickelt, wird der neue König liegen. Wir haben kein Geschenk, kein Gold und kein Silber. Alles, was wir ihm schenken können, ist unsere Liebe und unsere Verehrung.

Stern: Ich konnte es kaum glauben. Das konnte doch nicht sein. Ein neuer König war geboren – und das unter meinem Schein. Ich strahlte noch viel heller, überstrahlte Stadt und Land, damit jeder, der zum Kind wollte, den Weg dorthin auch fand. Und tatsächlich kam Besuch, gekleidet in feinstes Gewand. Es waren drei Könige aus dem fernen Morgenland.

König: Meine Freunde und ich grüßen Euch, liebe Maria und lieber Josef. Unser Weg war weit, denn wir kommen von fern. Wir sind schon lang unterwegs, folgten immer dem Stern. Weise aus dem Morgenland nennt man uns auch. Wir bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe. Wir werden der Welt verkünden, dass heut ein Wunder geschehen ist. Der Welt erschien ihr Retter, der Heiland für alle Menschen, Jesus, der Christus.

Stern: Jetzt wisst ihr, was in der Heiligen Nacht geschah. Gottes Sohn kam auf die Erde. Die Verheißung von Frieden auf Erden wurde wahr. Tragt sein Licht und seinen Frieden in die Welt. Seid Hoffnungs- und Lichtträger Gottes! Die Welt braucht euch! Fürchtet euch nicht! Gott ist bei euch!

Lied: „Hört, der Engel helle Lieder“, Evangelisches Gesangbuch 54, die Strophen 1 – 3:
Strophe 1: Hört, der Engel helle Lieder klingen das weite Feld entlang, und die Berge hallen wider von des Himmels Lobgesang: Gloria in excelsis Deo. Gloria in excelsis Deo.
Strophe 2: Hirten, warum wird gesungen? Sagt mir doch eures Jubels Grund!
Welch ein Sieg ward denn errungen, den uns die Chöre machen kund?
Gloria in excelsis Deo. Gloria in excelsis Deo.
Strophe 3: Sie verkünden uns mit Schalle, dass der Erlöser nun erschien, dankbar singen sie heut alle an diesem Fest und grüßen ihn. Gloria in excelsis Deo. Gloria in excelsis Deo.

Fürbitten: Guter Gott! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für alle, denen nicht nach Weihnachten ist; die von Ängsten und Sorgen erdrückt werden; die um ihre Existenz fürchten; die ihren Glauben verloren haben; die um einen lieben Menschen trauern. Tröste sie mit hoffnungsvollen Menschen, die ihnen Mut zusprechen und für sie beten! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen; für alle, die wegen ihrer Religion und Hautfarbe benachteiligt oder verfolgt werden. Gib denen Kraft und Weisheit, die die Rechte und Würde dieser Menschen nicht aus den Augen verlieren! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für Frieden in der Welt und in unseren Familien; für unsere Verantwortung zur Natur; für alle, die wegen Krieg und Naturzerstörungen ihre Heimat verlassen müssen. Gib allen Menschen Kraft, Geduld und Weisheit, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Naturschutz einsetzen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für das Personal in Krankenhäusern, Ordinationen und Seniorenheimen, bei den Rettungen und Feuerwehren, bei der Polizei und beim Bundesheer; für alle, die in den christlichen Kirchen und politischen Gemeinden, Tourismusverbänden und Vereinen, Firmen und Schulen Verantwortung haben. Segne sie, dass ihre Worte und Taten mit Liebe zu den Menschen erfüllt sind! 

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Lied: „Stille Nacht, heilige Nacht“, Evangelisches Gesangbuch 46, die Strophen 1 – 3:
Strophe 1: Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh.
Strophe 2: Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht, durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter, ist da! Christ, der Retter, ist da!
Strophe 3: Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund, Christ, in deiner Geburt, Christ, in deiner Geburt.

Segen: Ich wünsche Euch und Ihnen einen gesegneten Heiligen Abend und ein friedliches Weihnachtsfest an der Hand dessen, der in Jesus Heil und Frieden bringt. Es segne und behüte Euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.

Herzliche Grüße, Euer / Ihr Obmann Uwe