Rundbrief 2019-12 Julius-Hirsch-Preis 2019

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HAPAX und ein herzliches Hallo zum Rundbrief Dezember 2019!

Julius Hirsch war deutscher Fußballer und Jude. Er wurde am 7. April 1892 in Achern (Baden-Württemberg) geboren und wurde zum 8. Mai 1945 (Ende des zweiten Weltkrieges) für tot erklärt. Er wurde mit dem Karlsruher FV sowie 1914 mit der Spielvereinigung Fürth Deutscher Meister und spielte zwischen 1911 und 1913 siebenmal für die A-Nationalmannschaft. Als Jude wurde er im März 1943 von den Nationalsozialisten nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.

Da sein genaues Todesdatum unbekannt blieb, erklärte ihn das Amtsgericht Karlsruhe rückwirkend mit Datum vom 8. Mai 1945 für tot. Seine beiden Kinder, die von den Nationalsozialisten als „Mischlinge ersten Grades“ definiert wurden, überlebten das Konzentrationslager Theresienstadt, in das sie noch im Februar 1945 eingeliefert worden waren.

Der deutsche Fußball-Bund (DFB) verleiht seit 2005 den Julius-Hirsch-Preis und ehrt mit dieser Auszeichnung Personen und Organisationen, die sich für Freiheit, Toleranz und Menschlichkeit einsetzen. Mit der Stiftung dieses Preises, der mit 20.000 Euro dotiert ist, gedenkt der DFB nicht nur der Opfer des Nationalsozialismus, sondern setzt auch ein Zeichen für die Unverletzbarkeit der Menschenrechte und der Würde des Menschen.

Am 18. November 2019 hat Fritz Keller, Präsident des DFB, den Toten Hosen mit seinem Sänger Campino in Frankfurt/Main den Julius Hirsch-Ehrenpreis verliehen, weil sie vor allem in ihren Liedern und Konzerten Antisemitismus, Rassismus, Sexismus und Homophobie anprangern. Fritz Keller sagte in seiner Laudatio, dass Demokraten Zivilcourage zeigen und gegen Unrecht aufstehen müssen.

Im Oktober 2013 veranstalteten Die Toten Hosen und das Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf Konzerte in der Tonhalle Düsseldorf. Unter dem Titel „Willkommen in Deutschland“ wollten die Musiker an die Reichsmusiktage und die Ausstellung „Entartete Musik“ im Düsseldorfer Ehrenhof im Jahre 1938 erinnern. Mit dem Etikett „entartet“ stigmatisierten die Nationalsozialisten jede unerwünschte Form von Musik, wie die von jüdischen Künstlern und den Jazz.

Die neuste CD der Toten Hosen von 2019 heißt „Alles ohne Strom“ mit der Aufzeichnung der Konzerte vom 13. und 14. Juli 2019 in der Düsseldorfer Tonhalle. Das Programm bestand ausschließlich aus Akustikinterpretationen (ohne elektrische Verstärker) ihrer Lieder.

Auf dieser CD ist auch das bekannte Lied „Tage wie diese“ von 2012, in dem es heißt: „Ich wart' seit Wochen auf diesen Tag und tanz' vor Freude über den Asphalt als wär's ein Rhythmus, als gäb's ein Lied, dass mich immer weiter durch die Straßen zieht…an Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit, an Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit, wünsch' ich mir Unendlichkeit…kein Ende in Sicht…“

Das Kalenderjahr 2019 neigt sich dem Ende zu. Ich danke Euch für Eure Mitgliedschaft, wünsche Euch eine besinnliche Adventszeit- und Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Kalenderjahr 2020. Gehen wir unsere weiteren Lebenswege mit der Gewissheit, von wunderbaren Mächten behütet zu sein und mit der Hoffnung, Tage zu erleben, an denen Freude unendlich sein möge.

Eine Frage und Anregung:

Frage: Mit welcher Auszeichnung würdest Du Bonhoeffer nachträglich ehren?

Anregung: Wir könnten zukünftig einen Dietrich-Bonhoeffer-Preis einrichten und jährlich verleihen.

Noch eine Anmerkung zur fortlaufenden Bibellese: Bonhoeffer hat die Psalmen sehr geschätzt. Daher haben wir mit meinem ersten Rundbrief im Juni 2015 begonnen, alle 150 Psalmen zu lesen, sind damit fertig und beginnen wieder von vorne.

Lesen wir bis zum Rundbrief Jänner 2020:
Psalmen 1 – 3; Matthäus-Evangelium Kapitel 16, die Verse 13 – 20.

Liebe Grüße,
Euer Obmann Uwe