Obmann Uwe Träger

Begrüßung: Ich grüße euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht für Sonntag, den 11. Juli 2021. Wir lesen diese mit dem Vertrauen, dass Gott unsere Gebete hört und daher im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Psalm 37 nach der Lutherbibel: Hoffe auf den Herrn und tue Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich. Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht. Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohlmachen. Sei stille dem Herrn und warte auf ihn. Amen.

Lesung 1: Matthäus, Kapitel 14, Vers 23 nach der Basis Bibel: „Als die Volksmenge weggegangen war, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten.“

Lesung 2: Jakobus, Kapitel 5, Verse 13 - 14 nach der Basis Bibel: „Wenn jemand von euch Schweres erleidet, soll er beten. Ist jemand von euch voller Zuversicht, soll er Loblieder singen. Wer von euch krank und schwach ist, soll die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen. Sie sollen für ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.“

Gedanken zum Gebet von Pfarrerin Julia Schnitzlein aus Wien (Quelle: www.evang.at vom 4. Juli 2021): „Ist Gott ein Fußballfan? Und wenn ja, zu welcher Mannschaft hält er? Wie geht er mit all den Gebeten um, die ihn derzeit rund um die Fußball-Europameisterschaft millionenfach erreichen? Gebete von Menschen, die für den Sieg ihrer Mannschaft beten, für ein Tor danken oder kurz vor dem Elfmeter ein Stoßgebet zum Himmel schicken. Ich habe diese Fragen in vielen Halbzeiten mit Freunden diskutiert. Manche glauben, Gott interessiert sich nicht für Fußball, er habe Wichtigeres zu tun. Andere meinen, dass ihm das Spiel egal ist, er sich aber über die Spielfreude ‚seiner Kinder‘ freut. Und wieder andere denken, mit Gott sei es so wie mit Eltern, die bei jedem Match ihrer Kinder am Rand des Spielfelds stehen und sichergehen wollen, dass es fair zugeht. Und wenn die Kinder in unterschiedlichen Mannschaften spielen, halten sie eben zu beiden. Wie Gott tatsächlich zu Fußball steht, ob er Sport mag oder Orgelkonzerte vorzieht, weiß ich nicht – ich werde es ihn bei Gelegenheit fragen. Hinter den Überlegungen steckt aber auch die Frage danach, wie Gott grundsätzlich mit unseren Gebeten umgeht … Was vermag das Gebet? Lässt sich Gott durch unsere Gebete beeinflussen? Habe ich nicht genug gebetet, wenn meine Bitten nicht erfüllt werden? Ändert sich der Lauf der Geschichte, der Lauf eines Fußballabends, wenn ich bete? Und hängt gar das Schicksal anderer davon ab, dass ich (für sie) bete? Ich persönlich glaube fest an die Wirkung von Gebeten. Ich glaube, dass Gebete mich und die Welt verändern können, aber sie sind keine Wunschmaschinen. Und Gott kein Erfüllungsgehilfe unserer Wunschvorstellungen. Selbst in der Bibel wurden viele Gebete nicht erhört. Jesus betete vergeblich um Rettung, Paulus vergeblich um Heilung. Trotzdem waren ihre Gebete nicht vergeblich. Welche Kraft ging vom Gekreuzigten aus, welche Wirkung vom schwachen Paulus! Ich glaube, dass Gott all unsere Gebete hört. Sie müssen dazu nicht in feste Formeln gepresst sein und brauchen auch nicht unbedingt gefaltete Hände. Sie können laut sein oder stumm. Sie können bewusst stattfinden oder unbewusst. Jedes einzelne Wort, jeden Gedanken, jedes Seufzen, jede Träne und jedes Lachen hört und sieht Gott. Und er reagiert darauf. Er antwortet. Nur eben manchmal anders als wir erwarten.“

Lied: „Mein Hoffnung und meine Freude“, Evangelisches Gesangbuch 641: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht: Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.“

Gebet: Guter Gott! Wir danken Dir, dass wir Dir im Gebet unsere Sorgen und Ängste, unsere Hoffnungen und Sehnsüchte sagen können. Im Vertrauen auf Dich bitten wir: Höre unsere aufrichtigen Gebete und antworte auf diese! Im Vertrauen auf Dich bitten für alle, die unter ihrer Schuld zusammenbrechen, die krank sind, die um einen lieben Menschen trauern, die verzweifelt sind und sich ausgebrannt fühlen, die sich in ihrem Leben verrannt haben. Im Vertrauen auf Dich bitten wir für Deine Kirche, der Du Dein Wort anvertraut hast. Lass uns dieses Wort zu den Menschen bringen, die sich nach Trost, Hilfe und Hoffnung sehnen. Im Vertrauen auf Dich bitten wir für alle, die Verantwortung haben, in Politik und Wirtschaft, in den Schulen, in Krankenhäusern, Seniorenheimen und Tourismusverbänden. Gib ihnen Kraft für ihr Tun, und lass sie gute Entscheidungen treffen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir um Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität in der Welt. Im Vertrauen auf Dich bitten wir für uns selbst. Du weißt, wo wir uns zu viel zumuten, wo wir unsere Grenzen nicht anerkennen wollen. Schenke uns Barmherzigkeit für uns selbst und für die Menschen, die mit uns leben! Dir vertrauen wir uns an, heute und an allen Tagen, die Du uns schenken wirst. Amen.

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen: Ich wünsche euch und Ihnen einen gesegneten Sonntag an der Hand dessen, der uns Mut macht, ihm unsere Gebete anzuvertrauen! Es segne und behüte euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.

Bleibt von Gott behütet!
Herzliche Grüße, Euer Obmann Uwe