Andacht 2022-09-24 Danken ist ein köstlich Ding
Uwe Träger, Obmann
Begrüßung: Ich grüße Sie und Euch sehr herzlich zur Hausandacht für Sonntag, den 23. September 2023. In meiner Pfarrgemeinde wird an diesem Tag der Erntedankgottesdienst gefeiert. Wir lesen diese Hausandacht mit dem Vertrauen, dass Gott mit seiner Schöpfung uns gut versorgt und daher im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: „Freuet euch der schönen Erde“, Evangelisches Gesangbuch 510, Strophen 1 – 5
Strophe 1: Freuet euch der schönen Erde, denn sie ist wohl wert der Freud. O was hat für Herrlichkeiten unser Gott da ausgestreut, unser Gott da ausgestreut!
Strophe 2: Und doch ist sie seiner Füße reich geschmückter Schemel nur, ist nur eine schön begabte, wunderreiche Kreatur, wunderreiche Kreatur.
Strophe 3: Freuet euch an Mond und Sonne und den Sternen allzumal, wie sie wandeln, wie sie leuchten über unserm Erdental, über unserm Erdental.
Strophe 4: Und doch sind sie nur Geschöpfe von des höchsten Gottes Hand, hingesät auf seines Thrones weites, glänzendes Gewand, weites, glänzendes Gewand.
Strophe 5: Wenn am Schemel seiner Füße und am Thron schon solcher Schein, o was muss an seinem Herzen erst für Glanz und Wonne sein, erst für Glanz und Wonne sein.
Psalm 8 nach der Lutherbibel von 2017: Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel! Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen. Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan: Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht. Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen. Amen.
Lesung: Evangelium nach Lukas, Kapitel 17, die Verse 11 – 19 nach der Basisbibel: Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus mit seinen Jüngern durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Kurz vor einem Dorf begegneten ihm zehn Aussätzige. Im vorgeschriebenen Abstand blieben sie stehen und riefen: Jesus, Herr! Hab Erbarmen mit uns! Er sah sie an und forderte sie auf: Geht zu den Priestern und zeigt ihnen, dass ihr geheilt seid! Auf dem Weg dorthin wurden sie gesund. Einer von ihnen lief zu Jesus zurück, als er merkte, dass er geheilt war. Laut lobte er Gott. Er warf sich vor Jesus nieder und dankte ihm. Es war ein Mann aus Samarien. Jesus fragte: Waren es nicht zehn Männer, die gesund geworden sind? Wo sind denn die anderen neun? Wie kann es sein, dass nur einer zurückkommt, um sich bei Gott zu bedanken, noch dazu ein Fremder? Zu dem Samariter aber sagte er: Steh wieder auf! Dein Glaube hat dich geheilt. Amen.
Gedanken zum Erntedankfest: Erntedank ist farbenfrohes Fest. Das sehen wir deutlich an den Altären vieler Kirchen und auch an den geschmückten Wägen vieler Ernteumzüge. Unser Dank gilt besonders Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde. Wir danken ihm für die Gaben der Natur, für das tägliche Brot, für die Ernte von Feldern und Wäldern, Wiesen und Gärten, aber auch für das Vieh und das Wild. Der Weg bis zur Ernte ist oft mit viel Mühe und Arbeit verbunden. Gut ist, dass wir noch Landwirte und Höfe haben, die uns mit regionalen Produkten versorgen. Schön ist, wenn man auch im eigenen Garten Obst und Gemüse ernten kann. Wir alle sind in den Ablauf der Natur eingebunden, ja, wir sind ein Teil von ihr und merken zu allen Jahreszeiten, dass wir vom Wetter und Klima abhängig sind und von schweren Unwettern nicht verschont bleiben. Der Kreislauf der Jahreszeiten wurde einst als Rad dargestellt: Im Frühling ist das Säen und Pflanzen, im Sommer steht das Jahr auf der Höhe, im Herbst werden die bunten Früchte geerntet, die restliche Ernte wird gelagert, um über den Winter zu kommen. In der kalten Jahreszeit ruht die Natur, die dann im Frühjahr wieder erwacht und das Rad der Jahreszeiten wieder beginnt. Ähnlich ist es auch mit unserem Leben. Auch bei uns gibt es die vier Jahreszeiten. Es gibt Zeiten, wo etwas entsteht, sich entwickelt, reift und wächst. Es gibt Zeiten, wo wir in Fülle und Vielfalt gut leben, wo wir aber auch mitten im Leben und am Ende des Lebens loslassen müssen. Auch im Gemeindeleben erleben wir den Wechsel der Zeiten. Neue Ideen und Kreise entstehen, reifen und wachsen, Freude am Miteinander entsteht. Dann kommen wieder Veränderungen, Brachzeiten entstehen, bis dann sich wieder Neues entwickeln kann. Bei unseren Bemühungen, beim Planen, Säen und Ernten, aber auch mit unseren Wünschen, Bitten können wir auf Gott vertrauen. Das gilt für die Landwirtschaft, für die Schule, bei jeder Arbeit, bei jedem ehren- oder hauptamtlichen Engagement. Es ist viel, was uns aus Gottes Hand geschenkt wird – eine gute Ernte, Freude und Gesundheit, auch Menschen, die uns unterstützen und sich mit uns für eine Sache einsetzen und Wegbegleiter sind. Der Herbst gibt uns Zeit, unsere eigenen Lebenswege und unsere Wege mit Gott zu reflektieren und zu korrigieren. Gerade am Erntedankfest sollten wir daran denken, wofür wir dankbar sein können und auch an die Menschen denken, die heute mit leeren Körben dastehen, sei es wegen Naturzerstörung oder Armut. Deswegen wollen wir uns nicht nur heute einen Vers aus Psalm 92 zu Herze nehmen: „Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken und lobsingen deinem Namen, du höchster. Amen.
Lied: „Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn“, Evangelisches Gesangbuch 617, die Strophen 1 - 4
Strophe 1: Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn, er hat dir viel Gutes getan. Bedenke, in Jesus vergibt er dir gern, du kannst ihm, so wie du bist, nahn.
Refrain: Barmherzig, geduldig und gnädig ist er, vielmehr als ein Vater es kann. Er warf unsere Sünden ins äußerste Meer, kommt, betet den Ewigen an.
Strophe 2: Du kannst ihm vertrauen in dunkelster Nacht, wenn alles verloren erscheint. Er liebt dich, auch wenn du ihm Kummer gemacht, ist näher, als je du gemeint. Refrain
Strophe 3: Im Danken kommt Neues ins Leben hinein, ein Wünschen, das nie du gekannt, dass jeder wie du Gottes Kind möchte sein, vom Vater zum Erben ernannt. Refrain
Strophe 4: In Jesus gehörst du zur ewigen Welt, zum Glaubensgehorsam befreit. Er hat dich in seine Gemeinde gestellt und macht dich zum Dienen bereit. Refrain
Fürbitten: Guter Gott! Mit Vertrauen zu Dir bitten wir Dich, dass wir alle Dinge und alles Leben in Christus sehen – Almen und Felder, Berge und Seen, Wohnstätten und Arbeitsplätze, Tiere, Pflanzen und Menschen. Mit Vertrauen zu Dir bitten wir Dich für alle Menschen, die mit ihrer Arbeit und Fürsorge das Wachsen und Reifen der Ernte möglich machen; für unsere Verantwortung für die Natur; für alle, die durch Kriege und Naturzerstörungen ihre Heimat verlassen müssen; für alle, die vom Leben enttäuscht sind und Angst vor der Zukunft haben; für alle, die um einen lieben Menschen trauern. Mit Vertrauen zu Dir bitten wir Dich für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen; für Frieden in der Welt und in unseren Familien; für alle, die in christlichen Kirchen und politischen Gemeinden, in Schulen und Tourismusverbänden, in der Landwirtschaft und woanders Verantwortung haben. Amen.
Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen: Ich wünsche Euch und Ihnen einen gesegneten Sonntag mit dem Vertrauen, dass Gott mit seiner guten Schöpfung uns gut versorgt. Es segne Euch und Sie der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Herzliche Grüße, Euer / Ihr Obmann Uwe