Andacht 2023-04-09 Für Jesus brennen

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Uwe Träger, Obmann

Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!
Jesus Christus ist das Licht der Welt!
Halleluja.

Begrüßung: Ich grüße Euch und Sie sehr herzlich zu dieser Hausandacht für Ostersonntag, den 9. April 2023. Wir lesen diese mit dem Vertrauen, dass Gott unser Licht und Heil ist und daher im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: „Christ ist erstanden“, Evangelisches Gesangbuch 99  
Christ ist erstanden von der Marter alle.
Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.
Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen.
Seit dass er erstanden ist, so lobn wir den Vater Jesu Christ'.
Kyrieleis.
Halleluja, Halleluja, Halleluja!
Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.

Lesung: Lukas-Evangelium, Kapitel 24, die Verse 13 - 25 nach der Basis Bibel: Im selben Tag waren zwei Jünger unterwegs zu dem Dorf Emmaus. Es lag gut zehn Kilometer von Jerusalem entfernt. Sie unterhielten sich über alles, was sie in den letzten Tagen erlebt hatten. Während sie noch redeten und hin und her überlegten, kam Jesus selbst dazu und ging mit ihnen. Aber es war, als ob ihnen jemand die Augen zuhielt, und sie erkannten ihn nicht. Er fragte sie: Worüber unterhaltet ihr euch auf eurem Weg? Da blieben sie traurig stehen. Einer von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete: Du bist wohl der Einzige in Jerusalem, der nicht weiß, was dort in diesen Tagen passiert ist? Jesus fragte sie: Was denn? Sie sagten zu ihm: Das mit Jesus aus Nazaret! Er war ein großer Prophet. Das hat er durch sein Wirken und seine Worte vor Gott und dem ganzen Volk gezeigt. Unsere führenden Priester und die anderen Mitglieder des jüdischen Rates ließen ihn zum Tod verurteilen und kreuzigen. Wir hatten doch gehofft, dass er der erwartete Retter Israels ist. Aber nun ist es schon drei Tage her, seit das alles geschehen ist. Und dann haben uns einige Frauen, die zu uns gehören, in Aufregung versetzt: Sie waren frühmorgens am Grab. Aber sie konnten seinen Leichnam nicht finden. Sie kamen zurück und berichteten: Wir haben Engel gesehen. Die haben uns gesagt, dass Jesus lebt! Einige von uns sind sofort zum Grab gelaufen. Sie fanden alles so vor, wie die Frauen gesagt haben – aber Jesus selbst haben sie nicht gesehen. Da sagte Jesus zu den beiden: Warum seid ihr so begriffsstutzig? Warum fällt es euch so schwer zu glauben, was die Propheten gesagt haben? Musste der Christus das nicht alles erleiden, um in die Herrlichkeit seines Reiches zu gelangen? Und Jesus erklärte ihnen, was in der Heiligen Schrift über ihn gesagt wurde – angefangen bei Mose bis hin zu allen Propheten. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat so, als wollte er weiterziehen. Da drängten sie ihn: Bleib doch bei uns! Es ist fast Abend, und der Tag geht zu Ende! Er ging mit ihnen ins Haus und blieb dort. Später ließ er sich mit ihnen zum Essen nieder. Er nahm das Brot, dankte Gott, brach das Brot in Stücke und gab es ihnen. Da fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen, und sie erkannten ihn. Im selben Augenblick verschwand er vor ihnen. Sie sagten zueinander: Brannte unser Herz nicht vor Begeisterung, als er unterwegs mit uns redete und uns die Heilige Schrift erklärte? Sofort brachen sie auf und liefen nach Jerusalem zurück. Da erzählten die beiden, was sie unterwegs erlebt hatten – und wie sie den Herrn erkannt hatten, als er das Brot in Stücke brach.

Gedanken zur Lesung: Jedes Jahr bekennen wir mit einem feierlichen und fröhlichen Ton am Ostertag: Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja! Seit seiner Auferstehung ist er unsichtbar gegenwärtig und unter uns. Er lässt sich begegnen und erkennen. Was würden sie sagen, wenn man sie nach ihren Erfahrungen mit dem Auferstanden fragen würde? Könnten sie sofort über konkrete Erlebnisse und Erfahrungen erzählen? Oder tun sie sich mit dieser Frage eher schwer und können nicht so einfach antworten? Ich spüre die Gegenwart des auferstandenen Christus in meinem Leben, wenn er mir immer wieder Neuanfänge im Leben und im Glauben schenkt, die mir zum Besten dienen, auch wenn ich das nicht immer so empfinde oder spüre. Im heutigen Evangelium geht es auch um Erfahrungen zweier Jünger Jesu mit dem auferstanden Christus, denn sie erkennen zunächst nicht, mit wem sie unterwegs sind. Sie gehören sehr wahrscheinlich nicht zu den engsten 12 Jüngern, die Jesus berufen hat. Sie sind auf dem Weg nach Emmaus - das ist ein kleiner Ort ca. 10 Kilometer von Jerusalem entfernt. Sie sind weg von Jerusalem, weg von der Gemeinschaft Jesu, weg von den Ereignissen der letzten Tage. Nicht eine Aufbruchsstimmung ist auf ihrem Weg spürbar, sondern Resignation und Verzweiflung. Solche Gefühle kennen und empfinden wir auch, wenn wir uns die politische Lage in Europa mit dem immer noch wütenden Krieg in der Ukraine anschauen, oder wenn viele Menschen Rechnungen bezahlen müssen und auch wollen, aber nicht wissen, wie sie das tun sollen, weil vieles zu teuer geworden ist. Die beiden Jünger müssen die Ereignisse der letzten Tage in Jerusalem, das Geschehen um Jesus und sein Sterben, noch verarbeiten und verkraften. Auch das kennen wir, wenn wir Ereignisse aus unserem Leben verkraften und verarbeiten müssen. Wenn das eigene Kind schwer erkrankt ist und man nicht helfen kann; wenn die Eltern pflegebedürftig sind oder man um einen lieben Menschen trauert. Die beiden Jünger bleiben jedoch nicht lange allein. Der auferstandene Jesus ergreift die Initiative, begegnet ihnen, geht mit ihnen mit und fragt sie nach den Dingen, die sie beschäftigen. Er hört ihnen zu, wie sie über ihn und über sein Leben, Wirken und Sterben und über sein leeres Grab reden. Das Leiden und das Sterben des Messias, das für die beiden Jünger der Grund ihrer Enttäuschung ist, deutet Jesus ihnen nun im Licht der Heiligen Schrift. Er legt ihnen diese so aus, dass ihr Herz zu brennen beginnt. Auch das kennen wir, wenn unsere Herzen für etwas brennen, sei es für unseren Glauben, sei es für unsere Arbeit oder sei es für einen anderen Menschen. Die beiden möchten ihren noch unbekannten Wegbegleiter nicht mehr loslassen und laden ihn am Abend am Ende des Weges zum Essen ein. Am Tisch ergreift der Auferstandene wieder die Initiative. Er nimmt das Brot, sprich den Lobpreis, bricht das Brot und gibt es beiden Jüngern. Nun gehen ihnen die Augen auf, weil sie diesen Brotritus schon früher in der Gemeinschaft mit Jesus erlebt haben. Nun sind sie absolut sicher. Ihr Begleiter ist niemand anderer als Jesus. Der Auferstandene ist kein anderer als der Gekreuzigte. Obwohl sie ihn anschließend nicht mehr sehen, sind sie so sehr erfüllt mit Freude und Glück, dass sie noch in derselben Stunde nach Jerusalem in die Gemeinschaft zurückkehren. Dort legen sie Zeugnis für den auferstandenen Jesus und für die Begegnung mit ihm ab. Diese Emmauserzählung fordert auch uns heraus und stellt uns vor die Fragen: Wohin gehen wir? Sind auch wir immer wieder auf dem Weg, weg von der Realität, weg von Gott und von anderen Menschen? Wann sind unsere Augen und unsere Herzen blind, so dass wir nicht mehr hoffen, glauben und beten können? Die Emmauserzählung gibt uns aber die Gewissheit, dass der Auferstandene selbst die Initiative ergreift und zu uns kommt, auch wenn wir von ihm weggehen und ihn ablehnen. Der Auferstandene vermag auch unsere Augen zu öffnen und unsere Herzen zum Brennen zu bringen. Sein Wort hat zündende Kraft, das Abendmahl schenkt uns das Sehen und Erkennen seiner Person als wahrer Gott und wahrer Mensch. Die Emmauserzählung lädt uns ein, den Auferstandenen in unserer Gegenwart und in unserem eigenen Leben zu erkennen und sich von ihm anstecken zu lassen. Der Tisch mit seinem Wort und der Tisch mit Brot und Wein sind wichtige Stütz- und Stärkungspunkte auf unserem Lebensweg. Man kann sie auch mit der Funktion eines Kompasses vergleichen. Denn an diesen zwei Tischen, die uns der Auferstandene deckt, können wir unseren Weg immer wieder neu in die Gemeinschaft mit Gott und mit anderen Menschen suchen und finden. So werden unser Klagen und Jammern, unsere Resignation und Verzweiflung durch die Begegnung mit dem Auferstandenen am Tisch des Wortes und am Tisch mit Brot und Wein in die österliche Hoffnung und Freude verwandelt. Auch wir werden dann nicht mehr still sein können, sondern voll Freude Jesus, den auferstandenen und erhöhten Herrn in der Gemeinde und in der Welt mit brennendem Herzen und offenen Augen verkünden und über unsere Erfahrungen mit ihm erzählen. Und wir müssen auch voll Freude weitersagen, dass wir einmal in seines Vaters Reich zu Tisch sitzen werden in der riesigen Schar derer, die an ihn glauben. Amen. 

Lied: „Wir wollen alle fröhlich sein“, Evangelisches Gesangbuch 100, die Strophen 1 – 5
Strophe 1: Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereit'. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
Strophe 2: Es ist erstanden Jesus Christ, der an dem Kreuz gestorben ist; ihm sei Lob, Ehr zu aller Frist. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
Strophe 3: Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt und uns erlöst vom ewgen Tod. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
Strophe 4: Es singt der ganze Erdenkreis dem Gottessohne Lob und Preis, der uns erkauft das Paradeis. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
Strophe 5: Des freu sich alle Christenheit und lobe die Dreifaltigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.

Fürbitten: Guter Gott des Himmels und der Erde! Bei Dir ist kein Mensch vergessen.  Du kennst uns alle mit Namen. Wir danken Dir, dass Du uns durch das Kreuz und die Auferstehung Deines Sohnes Deine wertschätzende und vergebende Liebe zusprichst. Du schenkst uns Neuanfänge im Leben und im Glauben, die uns zum Besten dienen, auch wenn wir das manchmal nicht so empfinden. Gib uns einen weiten Blick, damit wir nicht nur unsere Probleme, sondern auch die Not anderer wahrnehmen! Lass uns Gutes tun, ohne nachzurechnen, ob es sich auch lohnt! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für alle, die für ihr eigenes Leben oder das Leben anderer nur noch schwarzsehen, weil sie eine Krankheit plagt; weil sie keine Kraft mehr in sich finden; weil der Tod eines lieben Menschen ihnen den Boden unter den Füßen weggezogen hat; weil sie wegen Krieg auf der Flucht sind. Schenke ihnen Hoffnung und Zuversicht und lass sie spüren, dass sie nicht alleine sind! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für die Kinder und Jugendlichen dieser Welt, dass sie fröhliche und mutige Menschen werden, die mit offenen Augen durch die Welt gehen und ein offenes Herz für ihre Mitmenschen haben. Im Vertrauen auf Dich bitten wir um Dein Licht für alle, deren Leben nach Liebe und Vertrauen dürstet. Hilf, dass sie Orte der Geborgenheit finden und ihr eigenes Herz spüren! Im Vertrauen auf Dich bitten wir darum, dass die Politiker dieser Welt zum Frieden trachten und dass wir alle Boten Deiner Liebe, Deines Friedens und Deiner Vergebung werden! Amen.

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen: Ich wünsche Euch und Ihnen einen gesegneten Ostersonntag an der Hand des Gottes, der unser Licht und Heil ist. Es segne und behüte Euch und Sie der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.

Herzliche Grüße, Euer / Ihr Obmann Uwe