Andacht 2022-07-24 Die Mitte unseres Lebens
Obmann Uwe Träger
Begrüßung: Ich grüße Sie und Euch sehr herzlich zur Hausandacht für Sonntag, den 24. Juli 2022. Wir lesen diese im Namen des Gottes, der die Mitte unseres Lebens ist und daher im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gebet: Danke, Gott, für diesen Tag. Wir wollen diesen mit Zuversicht und Deinem Segen gestalten. Lass Dein Wort die Mitte unseres Lebens sein und auch in allem, was uns widerfährt und in dem, was wir reden, denken und tun. Amen.
Lesung: Johannes-Evangelium, Kapitel 6, die Verse 35 – 51 nach der Basis Bibel: Die Leute fragten weiter: Was ist das denn für ein Zeichen, das du tust? Lass es uns sehen, dann glauben wir dir! Was bewirkst du denn schon? Damals in der Wüste haben unsere Vorfahren Manna gegessen. In der Heiligen Schrift steht es doch: Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen. Darauf sagte Jesus zu den Leuten: Amen, amen, das sage ich euch: Mose hat euch kein Brot vom Himmel gegeben. Vielmehr gibt euch mein Vater das wahre Brot vom Himmel. Denn dieses Brot Gottes ist der, der vom Himmel herabkommt und dieser Welt das wahre Leben schenkt. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer von diesem Brot! Jesus entgegnete: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht mehr hungern. Und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Amen.
Gedanken zur Lesung: Trotz der Inflation und Energiekrise besitzen viele Menschen viel, oft zu viel. Der Kühlschrank ist voll, auch Kleider-, Küchen- und Wohnzimmerschrank. Vieles wird aufbewahrt, weil man ja nicht weiß, was die Zukunft noch bringt. Aber in den Schränken sind viele Sachen und Gegenstände, die wenig oder gar nicht gebraucht werden. Diese sind letztendlich zum Leben überflüssig. Ich miste alle sechs Monate meine Schränke aus und entsorge den Ballast, den ich nicht brauche. Wir brauchen in Wahrheit nur wenig zum Leben: Lebensmittel, Kleidung, ein Dach über den Kopf, ärztliche Versorgung und anderes. Darüber hinaus brauchen wir noch andere Lebensmittel, wie fundamentale Grundbedürfnisse nach Liebe, Nähe, Sinn und Anerkennung. Ohne Arbeit und Aufgaben, Familie und Freunde, Kultur und Bildung ist unser Leben nicht denkbar. Und: Ohne Glaube hat unser Leben keine Mitte. Jesus Christus ist diese Mitte. „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht mehr hungern. Und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ Jesus ruft die Menschen zu sich, die aber skeptisch und zurückhaltend sind und fragen, warum gerade er von Gott gesandt wurde. Jesus weiß um die Zweifel. Er betont auch, dass wir den Glauben an ihn nicht „machen“ können. Denn Gott selbst weckt in uns den Glauben. Damit dies aber möglich wird, müssen wir uns dorthin orientieren, wo die Mitte des Lebens zu finden ist, nämlich in Jesus Christus, in seinem Worten, Taten und Zeichen. Von Gott gesandt gibt er sein Leben für uns, damit wir Leben haben, das den Tod überdauert. Jesus Christus ist für die Glaubenden Lebensmitte und Lebensmittel zugleich. Dadurch erhalten die materiellen Dinge ihr rechtes Maß. Diese verdanken wir immer Gott, der Jesus Christus als das Brot des Lebens und als unsere Lebensmitte gesandt hat und der es gut mit uns meint. Amen.
Lied: „Brich dem Hungrigen dein Brot“, Evangelisches Gesangbuch 418, die Strophen 1 – 5:
Strophe 1: Brich dem Hungrigen dein Brot. Die im Elend wandern, führe in dein Haus hinein; trag die Last der andern.
Strophe 2: Brich dem Hungrigen dein Brot; du hast's auch empfangen. Denen, die in Angst und Not, stille Angst und Bangen.
Strophe 3: Der da ist des Lebens Brot, will sich täglich geben, tritt hinein in unsre Not, wird des Lebens Leben.
Strophe 4: Dank sei dir, Herr Jesu Christ, dass wir dich noch haben und dass du gekommen bist, Leib und Seel zu laben.
Strophe 5: Brich uns Hungrigen dein Brot, Sündern wie den Frommen, und hilf, dass an deinen Tisch wir einst alle kommen.
Gebet: Jesus, Du bist unsere Mitte. Du verbindest uns mit Gott und untereinander. Jesus, Du bist unsere Mitte. Mit Dir können wir uns gegenseitig Halt und Hoffnung geben. Jesus, Du bist unsere Mitte. Du bist das Zentrum aller Christinnen und Christen. Auf Dich können wir uns verlassen. Jesus, Du bist unsere Mitte. Du lädst uns zu Deinem Mahl mit Brot und Wein. Jesus, Du bist unsere Mitte. Wir sind wie Speichen von einem Rad. Wir gehören zusammen und sind Deine Gemeinde. Amen.
Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen: Ich wünsche Euch und Ihnen einen gesegneten Sonntag an der Hand des Gottes, der die Mitte unseres Lebens ist. Es segne Euch und Sie der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Seid von Gott behütet!
Pfarrer Uwe