Andacht 2022-07-10 Lob des Schöpfers
Obmann Uwe Träger
Lob des Schöpfers - Begrüßung: Ich grüße Sie und Euch sehr herzlich zur Hausandacht für Sonntag, den 10. Juli 2022. Wir lesen diese im Namen des Gottes, der Himmel und Erde geschaffen hat und daher im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lob des Schöpfers – Verse aus Psalm 104 nach der Basis Bibel: Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, wie groß bist du! In Pracht und Schönheit bist du gekleidet. Du hüllst dich in Licht wie in einen Mantel. Du spannst den Himmel aus wie ein Zeltdach. Du hast die Erde auf ihre Pfeiler gesetzt. Sie wird niemals wanken – zu keiner Zeit. Quellwasser schickst du die Täler hinab. In Bächen fließt es zwischen den Bergen dahin. Alle Tiere auf dem freien Feld trinken daraus, auch die Wildesel löschen dort ihren Durst. Die Vögel des Himmels bauen Nester an ihren Ufern, in den Zweigen trällern sie ihr Lied. Aus den Wolken um deinen Palast lässt du Regen auf die Berge niedergehen. Wind und Wetter, die du gemacht hast, schenken der Erde ihre Fruchtbarkeit. Für das Vieh lässt du Gras wachsen und Getreide für den Ackerbau des Menschen. So kann die Erde Brot hervorbringen und Wein, der das Menschenherz erfreut. So gibt es Salböl für ein glänzendes Gesicht und Nahrung, die das Menschenherz stärkt. Die Bäume des Herrn erhalten Wasser genug, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat. Dort in ihren Zweigen nisten die Vögel, der Storch ist auf den Zypressen zu Hause. Im Hochgebirge hat der Steinbock sein Revier. Den Mond hast du für die Festzeiten gemacht. Die Sonne weiß, wann sie untergehen soll. Schickst du Finsternis, dann wird es Nacht. Nun regen sich alle Tiere in den Wäldern. Der Mensch macht sich ans Werk und tut seine Arbeit bis zum Abend. Wie zahlreich sind deine Werke, Herr. In Weisheit hast du sie alle gemacht. Die Erde ist voll von deinen Gütern. Ich will den Herrn loben mein Leben lang! Meinem Gott will ich singen, solange ich bin! Mein Lobgesang soll ihm gefallen. Ich, ja ich freue mich über den Herrn. Amen.
Lob des Schöpfers – Worte von Ulrich Körtner, Professor für Systematische Theologie an der Fakultät für evangelische Theologie der Universität Wien, erschienen in: Die Saat. Evangelische Zeitung für Österreich, Juli 2022, Seite 14:
„Umweltschutz und Klimaschutz sind eine praktische Weise, den Glauben an Gott, den Schöpfer zu bekennen. Was gern als Bewahrung der Schöpfung bezeichnet wird, ist doch nur dann ein dezidiert christliches Unterfangen, wenn sich darin das Bekenntnis zu demjenigen, welcher der Ursprung und Grund der Schöpfung ist, ausspricht. Mehr noch, wenn es nicht nur und in erster Linie von der Sorge um Erhalt der Natur und der natürlichen Grundlagen unseres Lebens geleitet wird, sondern wenn darin zugleich das Lob des Schöpfers Gestalt gewinnt. Die Schöpfung nicht nur um des Menschen willen, sondern auch um ihrer selbst willen zu achten ist Ausdruck der im Glauben empfundenen Dankbarkeit für das eigene Dasein wie die Existenz der Welt im Ganzen.
Recht verstanden bedeutet christlicher Glaube, auf neue Weise zu lernen, als Geschöpfe Gottes zu leben, was nur möglich ist im Einklang mit der gesamten Schöpfung. Ich kann mich nicht als Geschöpf Gottes verstehen, wenn ich nicht zugleich die Welt als seine Schöpfung verstehe und achte, sind wir doch als leiblich-seelische Wesen vom Moment unserer Zeugung und unserer Geburt an mit der gesamten Schöpfung verwoben. Ganz elementar zeigt sich das im Stoffwechsel unseres Körpers und bei jedem Atemzug, den wir tun. Eine isolierte Betrachtungsweise unserer Subjektivität und Individualität verkennt den Umstand, dass wir in einem ständigen Austausch mit der uns umgebenden Natur existieren und überhaupt nur so existieren können … Der achtsame Umgang mit der Schöpfung, genauer: mit unserem Planeten und seiner Biosphäre, trägt zu ihrer Erhaltung bei, die letztlich aber ebenso Gottes Sache wir ihre Erlösung ist. Die vorfindliche Welt ist nicht das Paradies, sondern die noch nicht erlöste Welt. Dietrich Bonhoeffer schrieb: ‚Wir leben im Vorletzten und glauben an das Letzte.‘ Sich für Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen, kann man in diesem Sinne verstehen, nämlich im Vorletzten so zu leben, dass man dem Glauben an das Letzte, die Erlösung der Welt durch Gott, zu entsprechen und gerecht zu werden versucht …“
Lob des Schöpfers – „Freuet euch der schönen Erde“, Evangelisches Gesangbuch 510, die Strophen 1 – 5
Strophe 1: Freuet euch der schönen Erde, denn sie ist wohl wert der Freud. O was hat für Herrlichkeiten unser Gott da ausgestreut, unser Gott da ausgestreut!
Strophe 2: Und doch ist sie seiner Füße reich geschmückter Schemel nur, ist nur eine schön begabte, wunderreiche Kreatur, wunderreiche Kreatur.
Strophe 3: Freuet euch an Mond und Sonne und den Sternen allzumal, wie sie wandeln, wie sie leuchten über unserm Erdental, über unserm Erdental.
Strophe 4: Und doch sind sie nur Geschöpfe von des höchsten Gottes Hand, hingesät auf seines Thrones weites, glänzendes Gewand, weites, glänzendes Gewand.
Strophe 5: Wenn am Schemel seiner Füße und am Thron schon solcher Schein, o was muss an seinem Herzen erst für Glanz und Wonne sein, erst für Glanz und Wonne sein.
Lob des Schöpfers - Gebet: Herr, gib mir heute einen neuen Himmel und eine neue Erde! Gib mir das Staunen eines Kindes, dessen Blick sich die Welt zum ersten Mal öffnet! Gib mir die Freude des Kindes, das in jedem Ding deinen Glanz entdeckt, einen Abglanz deiner Herrlichkeit in allem, was ihm entgegentritt! Gib mir die Freude dessen, der seine ersten Schritte macht! Gib mir das Glück dessen, für den das Leben täglich neu, unschuldig und voller Erwartung ist! Gib mir, dass ich alle Dinge in Christus sehe, Bäume und Felder, Berge und Seen, Wohnstätten und Arbeitsplätze, Tiere und Menschen! O mein Gott, mach aus mir einen dankbaren Menschen! Amen. (Quelle: Gott in der Höh sei Preis und Ehr. Ein Musizierheft für Berggottesdienste, München 2001, Nummer 58)
Lob des Schöpfers - Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Lob des Schöpfers - Segen: Ich wünsche Euch und Ihnen einen gesegneten Sonntag an der Hand des Gottes, der Himmel und Erde geschaffen hat. Es segne Euch und Sie der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Seid von Gott behütet!
Obmann Uwe