Andacht 2022-02-27 Auf Gott ist Verlass
Begrüßung: Ein herzliches Grüß Gott zur Hausandacht für Sonntag, den 27. Feber 2022! Wir lesen diese im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lesung: Psalm 73, 21 - 28 nach Gute Nachricht Bibel: Als ich verbittert war und innerlich zerrissen, da hatte ich den Verstand verloren, wie ein Stück Vieh stand ich vor dir. Und dennoch gehöre ich zu dir! Du hast meine Hand ergriffen und hältst mich; du leitest mich nach deinem Plan und holst mich am Ende in deine Herrlichkeit. Wer im Himmel könnte mir helfen, wenn nicht du? Was soll ich mir noch wünschen auf der Erde? Ich habe doch dich! Auch wenn ich Leib und Leben verliere, du, Gott, hältst mich; du bleibst mir für immer! Wer sich von dir entfernt, geht zugrunde; wer dir untreu wird, den vernichtest du. Ich aber setze mein Vertrauen auf dich, meinen Herrn; dir nahe zu sein ist mein ganzes Glück. Ich will weitersagen, was du getan hast.
Gedanken zur Lesung von Pfarrer Dr. Günter Reese (*1939, † 2002): Einen solchen Gott zu loben, ist nicht schwer. Ein Gott, der antwortet, wenn man ihn ruft. Ein Gott, der rettet. Ein Gott, der nicht beschämt, der vor allem die Elenden und Bedrängten beachtet. Ein Gott, der niemanden Entbehrungen zumutet, am wenigsten denen, die ihn ernst nehmen.
Erleben wir Gott so? In der Regel nicht. Vieles ist dunkel. Gott scheint fern. Wie aus einer anderen Welt hört sich dann das Lob an. Ob die Psalmenbeter und –beterinnen wirklich so blauäugig waren? Ob sie nicht auch erlebt haben, wie fern Gott sein kann? Selbstverständlich. Es waren wohl Asylwerber, die so gebetet haben. Niemand kann vermuten, dass sie keinen Grund hatten, bedenklich in die Zukunft zu sehen. Eine harmlose, unverantwortliche Rede von Gott haben sie nicht weitergeben wollen. Was dann?
Sie haben eine Hoffnung. Auch wenn das Leben noch so verfinstert ist, davon lassen sie sich nicht abbringen. Sie hoffen darauf, Dass Gott so ist, wie sie ihn auch erlebt haben. Einmal wird es sich erweisen. Seine Gegner und Leugner werden verstummen. Einmal wird es mit dem Triumph derer, die sich um nichts kümmern, aus sein.
So ist es nicht vergeblich oder einfach nur fromm, wenn die Psalmisten dazu auffordern, ein weises Leben zu führen. Die Worte sorgfältig wählen, das Böse meiden und Frieden machen. Wer das tut, erweist sich als Liebhaber des Lebens. Er oder sie schützen damit auch das Leben der anderen. Sie wissen, dass sie sich auf Gott verlassen können, auch wenn es oft nicht danach aussieht. Das Gotteslob hilft, diese Ferne Gottes auszuhalten und die Treue Gottes zu behaupten.
(Quelle: Günter Reese, in: Mit der Bibel durch das Jahr 2001, Ökumenische Bibelauslegungen, Kreuz Verlag 1. Auflage 2000)
Lied: „Stern, auf den ich schaue“, Evangelisches Gesangbuch 407, Strophen 1 bis 3:
Strophe 1: Stern, auf den ich schaue, Fels, auf dem ich steh, Führer, dem ich traue, Stab, an dem ich geh, Brot, von dem ich lebe, Quell, an dem ich ruh, Ziel, das ich erstrebe, alles, Herr, bist du.
Strophe 2: Ohne dich, wo käme Kraft und Mut mir her? Ohne dich, wer nähme meine Bürde, wer? Ohne dich, zerstieben würden mir im Nu Glauben, Hoffen, Lieben, alles, Herr, bist du.
Strophe 3: Drum so will ich wallen meinen Pfad dahin, bis die Glocken schallen und daheim ich bin. Dann mit neuem Klingen jauchz ich froh dir zu: nichts hab ich zu bringen, alles, Herr, bist du!
Fürbitten: Gott des Himmels und der Erde! Wir danken Dir, dass wir uns auf Dich verlassen können und Deine Weisheit und Deine Wege mit uns, uns zum Besten dienen, auch wenn wir das manchmal nicht so empfinden. Im Vertrauen auf Dich bitten für alle, die für ihr eigenes Leben oder das Leben anderer nur noch schwarzsehen, weil sie eine Krankheit plagt; weil sie keine Kraft mehr in sich finden; weil der Tod eines lieben Menschen ihnen den Boden unter den Füßen weggezogen hat; weil sie unter der Coronakrise leiden. Schenke ihnen Hoffnung und Zuversicht und lass sie spüren, dass sie nicht alleine sind! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für die Kinder und Jugendlichen dieser Welt, dass sie fröhliche und mutige Menschen werden, die mit offenen Augen durch die Welt gehen und ein offenes Herz für ihre Mitmenschen haben. Im Vertrauen auf Dich bitten wir um dein Licht für alle, deren Leben nach Liebe und Vertrauen dürstet, weil sich niemand für sie interessiert. Hilf, dass sie Orte der Geborgenheit finden und ihr eigenes Herz spüren! Im Vertrauen auf Dich bitten wir darum, dass die Politiker dieser Welt zum Frieden trachten. Mache uns alle zu Boten Deiner Güte, Deines Rechtes und Deiner Gerechtigkeit! Amen.
Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen: Möge die Angst dich fliehen wie der Nebel weicht, wenn sich die Morgensonne überm Horizont erhebt, sodass du fröhlich und tapfer deine Straße ziehst und wie von selbst in deinem Herzen eine Melodie erwacht, mit der du fröhlich singend diesen Tag bestehst.
(Quelle: Hildegunde Wöller, Segen Ein Liebesgruß des Himmels für jeden Tag des Jahres, 2002 Kreuz Verlag GmbH & Co. KG Stuttgart)
Ich wünsche Euch und Ihnen einen gesegneten Sonntag an der Hand dessen, auf den Verlass ist. Es segne Euch und Sie der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Seid von Gott behütet!
Dagmar Gangl, Vereinsmitglied