Andacht 2021-12-24 Engelterzett

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Obmann Uwe Träger

Begrüßung: Ich grüße euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht zum Heiligen Abend und zum Weihnachtsfest 2021. Wir lesen diese Hausandacht im Namen des Gottes, der in Jesus Frieden bringt und daher im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: „O du fröhliche“, Evangelisches Gesangbuch 44, die Strophen 1 - 3 
Strophe 1: O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!
Strophe 2: O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!
Strophe 3: O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!

Hörspiel „Engelterzett“: Dieses tragen Jugendliche unserer Pfarrgemeinde am Heiligen Abend in unseren Kirchen Wiedweg und Bad Kleinkirchheim vor.

Engel 1: Schau! Siehst du die Menschen dort auf der Erde? Die hasten und rennen. Was soll das bloß werden? Die kommen heute ja gar nicht zur Ruh und überall blinken noch Lichter dazu.  Viele tragen Pakete und Taschen. Schau, die Frau da will noch den Zug erhaschen, und sie trägt auf der Schulter einen richtigen Christbaum!

Engel 2: Ja, ein Gewühl ist es und ein Gewimmel. Bin ich froh, dass Ruhe ist bei uns hier im Himmel. Wir können hier sitzen und Sterne polieren, wir haben´s gemütlich und müssen nicht frieren. Was scher´n mich die Leute denn schon da drunten. Soll´n die Lichter doch blinken, die weißen und die bunten.

Engel 1: Du hast sicher Recht, die sind weg - himmelweit. Da ist keine Brücke durch Raum und Zeit. Aber irgendwas liegt doch in der Luft. Fast scheint es, als ob eine Stimme mich ruft. Sie will erzählen, mir etwas sagen. Eine vergess´ne Geschichte aus fernen Tagen. Irgendwas war doch mit den Menschen und Gott, mit Liebe und Leben, mit Schmerz und Tod. 

Engel 2: Geschichten? Die könnte ich immerfort hören. Ich krieg nicht genug, das will ich dir schwören. Aber von Gott und Liebe meinst du? Mit den Menschen gar? Das kann ich nicht glauben, das ist sicher nicht wahr! Gott und Mensch zusammen – das passt einfach nicht. Da glaub‘ ich noch eher an ein Strafgericht! Schau sie doch an, hast´s doch selber gemeint: Keine Brücke gibt´s von uns dorthin. Die sind weit, weit weg – himmelweit!

Engel Gabriel: Was höre ich da? Ja, wisst ihr das nicht? Die Geschichte von Gott gibt der Welt neues Licht. Die Brücke, die ist von Gott selbst her geschlagen, schon seit Generationen, seit Jahren und Tagen. So hat es doch schon der Prophet Jesaja uns gesagt, dass Gott den Weg zu den Menschen wagt.

Erzähler 1: Das Volk, das in der Finsternis lebt, hat ein großes Licht gesehen. Es scheint hell über denen, die im düsteren Land wohnen. Gott, du lässt sie laut jubeln, du schenkst ihnen große Freude. Sie freuen sich vor dir, wie man sich bei der Ernte freut. Denn uns wurde ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt worden. Ihm wurde die Herrschaft übertragen. Er trägt die Namen: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedefürst. Seine Herrschaft ist groß und bringt Frieden ohne Ende. Er regiert als König auf dem Thron Davids und schafft Recht und Gerechtigkeit.

Engel 1: Was? Gott will hereinkommen in diese Welt? Wo Gottes Wort heut‘ doch wenig zählt! Wo Menschen oft nur mehr sich selber seh´n und wie blind aneinander vorübergeh´n.

Engel 2: Vielleicht braucht es den Supermann, der alles ins Gleichgewicht bringen kann. Einen, der aufräumt mit den Schlimmen, den Bösen, der die Guten belohnt, der kommt, zu erlösen.

Engel Gabriel: Erlösung soll kommen von Gott her allein. Doch nicht als Supermann, sondern als Kind, zart und klein schenkt Gott sich der Welt und will sie verwandeln, dass Menschen von Neuem nach seinem Wort handeln. So hört doch, wie der Prophet Jesaja weiterspricht, denn Gott hält sein Versprechen, sein Wort bricht er nicht.

Erzähler 1: Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben. Ihr werdet sehen: Die junge Frau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Den wird sie Immanuel, Gott mit uns, nennen.

Engel 1: Als Kind will Gott kommen? Das ist doch ein Scherz! Ein schutzloses Kind in der Welt voller Schmerz. Wie soll denn das gehen? Verrat es uns schon! Wie will Gott verlassen den himmlischen Thron?

Engel Gabriel: Wie er das machen will, das weiß ich genau. Er sagte zu mir: Geh, such eine Frau, im Glauben stark, jung, mutig und treu! Durch sie will ich kommen, die Welt machen neu. Ich bin weit gewandert durch Täler, auf Höh´n, hab gesucht und gefragt, hab kein Ende geseh´n. Doch in Nazareth hab‘ ich sie endlich gefunden, Maria, dem Zimmermann Josef verbunden. Die hat es gewagt, was sonst keine getan, hat das Kind angenommen, ganz ohne Mann. So erzählt es auch Lukas. Da kannst du es lesen von dem göttlichen Kind.

Erzähler 2: Zu derselben Zeit befahl Kaiser Augustus, im ganzen Römischen Reich eine Volkszählung durchzuführen. Es war die erste Volkszählung. Sie fand statt, als Quirinius römischer Statthalter in Syrien war. Da machten sich alle auf, um sich in die Steuerlisten eintragen zu lassen, jeder in seine Heimatstadt. Auch Josef ging von der Stadt Nazareth in Galiläa nach Judäa. Sein Ziel war die Stadt Betlehem, aus der David kam. Denn er stammte von David ab. In Betlehem wollte er sich eintragen lassen zusammen mit Maria, seiner Verlobten. Maria war schwanger.

Engel 1: In Nazareth? Das ist doch am Ende der Welt! Nach Bethlehem muss sie? Vom Kaiser bestellt? Das wird immer bunter, so muss ich gesteh´n. Da könnte daraus fast ein Bild schon entsteh´n.

Engel 2: Ein Bild! Ja, das ist es! Ich sehe es genau. Ich sehe das Bild einer ganz jungen Frau. Die hält ihr Kind fest und gibt drauf gut Acht. Ihr Mann ist auch da, in finsterer Nacht. Doch wo sollen sie wohnen in der fremden Stadt? Ich denke und grüble und finde nicht Rat. In Bethlehem gibt es keinen noblen Palast, keinen Platz, so würdig, dass er so ein Kind fasst.

Engel Gabriel: Nein, nein, kein Palast. Nicht einmal eine Kammer. Ach, es ist schlimm. Ein wirklicher Jammer! Hört doch, was Lukas erzählt, von der Geburt dieses Kindes, von Gott auserwählt:

Erzähler 2: Während sie dort waren, kam die Zeit der Geburt. Maria brachte ihren ersten Sohn zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe. Denn sie hatten in der Herberge keinen Platz gefunden.

Engel 1: Ein Stall, kalt und zugig! Ich kann es kaum glauben. Es will mir beinahe den Atem rauben. Drum sag es doch an, rede doch, red! Ich will wissen, wie die Geschichte weiter geht! Kommt denn in dieses Dunkel kein Licht? Gott kommt in die Welt, und die Welt sieht es nicht?

Engel Gabriel: Wie sie weitergeht? Das kann ich dir gerne sagen. Wir Engel sind´s, die das Wort weitertragen. Es kommt nicht vor Könige, nicht vor Grafen. Wir bringen´s den Hirten, die im Freien nur schlafen.

Erzähler 2: In der Gegend von Betlehem waren Hirten draußen auf den Feldern. Sie hielten in der Nacht Wache bei ihrer Herde. Auf einmal trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken und große Furcht erfasste sie. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Hört doch: Ich bringe euch eine gute Nachricht, die dem ganzen Volk große Freude bereiten wird. Denn heute ist in der Stadt Davids für euch der Retter geboren worden: Er ist Christus, der Herr. Und dies ist das Zeichen, an dem ihr das alles erkennt: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden. Es ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe. Plötzlich war der Engel umgeben vom ganzen himmlischen Heer der Engel. Die lobten Gott und riefen: Gottes Herrlichkeit erfüllt die Himmelshöhe! Sein Frieden kommt auf die Erde zu den Menschen, denen er sich in Liebe zuwendet!

Engel 2: Friede auf Erden! Welch herrliches Wort! Das geben wir weiter von Ort zu Ort. Das Licht des Friedens, wir wollen es tragen zu den Menschen, die heut noch nach diesem Kind fragen.

Alle drei Engel: Ja, Friede auf Erden, das wollen wir singen und Friede der ganzen Welt bringen. Denn in dieser Nacht feiern wir Jesus Christ, der zum Frieden uns allen geboren ist! Amen.

Lied: „Hört, der Engel helle Lieder“, Evangelisches Gesangbuch 54, die Strophen 1 – 3
Strophe 1: Hört, der Engel helle Lieder klingen das weite Feld entlang, und die Berge hallen wider von des Himmels Lobgesang: Gloria in excelsis Deo.
Strophe 2: Hirten, warum wird gesungen? Sagt mir doch eures Jubels Grund!
Welch ein Sieg ward denn errungen, den uns die Chöre machen kund?
Gloria in excelsis Deo.
Strophe 3: Sie verkünden uns mit Schalle, dass der Erlöser nun erschien, dankbar singen sie heut alle an diesem Fest und grüßen ihn. Gloria in excelsis Deo.

Fürbitten: Guter Gott! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für alle, denen nicht nach Weihnachten ist, die von Ängsten und Sorgen erdrückt werden; für alle, die um ihre Existenz fürchten; für alle, die ihren Glauben verloren haben; für alle, die um einen lieben Menschen trauern. Tröste sie mit hoffnungsvollen Menschen, die ihnen Mut zusprechen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen; für alle, die wegen ihrer Religion und Hautfarbe benachteiligt oder verfolgt werden. Gib denen Kraft und Weisheit, die die Rechte und Würde dieser Menschen nicht aus den Augen verlieren! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für Frieden in der Welt und in unseren Familien; für unsere Verantwortung zur Natur; für alle, die wegen Krieg und Naturzerstörungen ihre Heimat verlassen müssen. Gib allen Menschen Kraft, Geduld und Weisheit, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Naturschutz einsetzen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für das Personal in Krankenhäusern, Ordinationen und Seniorenheimen, bei den Rettungen und Feuerwehren, bei der Polizei und beim Bundesheer; für alle, die in den christlichen Kirchen und politischen Gemeinden, Tourismusverbänden und Vereinen, Firmen und Schulen Verantwortung haben. Segne sie, dass ihre Worte und Taten mit Liebe zu den Menschen erfüllt sind! 

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Lied: „Stille Nacht, heilige Nacht“, Evangelisches Gesangbuch 46, die Strophen 1 – 3
Strophe 1: Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh.
Strophe 2: Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht, durch der Engel Halleluja tönt es laut von Ferne und Nah: Christ, der Retter ist da! Christ, der Retter ist da!
Strophe 3: Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund, Christ in deiner Geburt,
Christ in deiner Geburt.

Segen: Ich wünsche Euch allen einen gesegneten Heiligen Abend und ein friedliches Weihnachtsfest an der Hand dessen, der in Jesus Frieden bringt. Es segne und behüte Euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.

Bleibt von Gott behütet!
Herzliche Grüße, Euer Obmann Uwe