Andacht 2021-12-19 Gott wird kommen
Obmann Uwe Träger
Begrüßung: Ich grüße euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht für den vierten Adventsonntag am 19. Dezember 2021. Wir lesen diese Hausandacht im Namen des Gottes, der in Jesus wiederkommen und dann alles gut zurechtbringen wird und daher im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: „Wir sagen euch an den lieben Advent“, Evangelisches Gesangbuch 17, die Strophe 4
Strophe 4: Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet die vierte Kerze brennt! Gott selber wird kommen. Er zögert nicht. Auf, auf, ihr Herzen und werdet licht! Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.
Lesung aus dem letzten Buch des Alten Testaments - Prophet Maleachi, Kapitel 2, Vers 17 – Kapitel 3, Vers 5 nach der Basis Bibel: Ihr macht den Herrn mit euren Worten müde. Ihr aber fragt: Wodurch machen wir ihn müde? Ihr tut es, indem ihr sagt: Der Herr findet jeden gut, der Böses tut. An ihm hat er Gefallen. Oder: Wo ist der Gott des Rechts? Der Herr Zebaot sagt: Seht, ich schicke meinen Boten. Er soll mir den Weg bereiten. Der Herr, den ihr sucht, kommt bald zu seinem Tempel. Gebt acht: Der Engel des Bundes, über den ihr euch freut, ist schon unterwegs. Wer kann den Tag ertragen, an dem er kommt? Wer kann bestehen bleiben, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer im Schmelzofen und wie die Lauge der Wäscher. Er setzt sich hin, um das Silber zu schmelzen und zu reinigen. Er reinigt die Nachkommen Levis, er läutert sie wie Gold und Silber. Dann wird der Herr sie für gerecht halten, und sie können ihm Opfer darbringen. Dem Herrn werden die Opfer gefallen, die in Juda und Jerusalem dargebracht werden. Es wird so sein wie in längst vergangenen Tagen, wie in früheren Jahren. Ich werde zu euch kommen, um euch zu richten. Ich trete als Zeuge auf gegen die Zauberer und Ehebrecher. Ich sage aus gegen die, die Meineide schwören, Tagelöhner nicht bezahlen, Waisen und Witwen unterdrücken und Fremde abweisen. Sie fürchten mich nicht, sagt der Herr Zebaot.
Gedanken zur Lesung: Der Prophet Maleachi (sein Name heißt übersetzt „mein Bote“) hat im 4. oder 5. vorchristlichen Jahrhundert in Israel gewirkt. Seine Zeitgenossen sehen, dass es viele Menschen gibt, die Böses tun und denen es trotzdem gut geht. Sie meinen sogar, dass Gott an bösen Taten Gefallen hat, denn sonst müsste er doch strafen. Auch heute fragen Zeitgenossen: Wo ist der allmächtige Gott, der endlich böse Menschen straft und das Böse vertilgt? Wie oft vermissen wir in unserer Gegenwart und schon in diesem irdischen Leben ein strafendes Eingreifen Gottes. Unser Glaube an Gottes Allmacht und Gerechtigkeit wäre sicherlich um vieles leichter, wenn es bösen Menschen schlecht und guten Menschen gut ginge. Maleachi erklärt seinen Zeitgenossen, dass sie mit ihren Reden den Herrn unwillig machen. Gott wird kommen. Dann wird sich zeigen, wer vor Gott bestehen kann. Dann wird für alle deutlich werden, dass Gott keinen Gefallen an dem hat, der Böses tut. Er erwartet durchaus, dass Menschen mit ihren Worten, Taten und Entscheidungen wie auch durch ihr soziales Handeln ihre Ehrfrucht vor ihm ausdrücken. Maleachi macht klar: Gott wird eingreifen, aber nicht, um zu vernichten, sondern um zurechtzubringen. Er wird durch sein Gericht uns Menschen reinigen und läutern, damit wir schon hier auf dieser Erde Gerechtigkeit tun und in friedlichen Verhältnissen leben können. Mehr als zwei Jahrtausende sind seit Maleachis Auftreten vergangen. Damals und auch heute wird die Würde von Menschen massiv verletzt. Gerade Kinder, Arbeitslose und Flüchtlinge leiden unter Willkür und Ausgrenzung, auch weil Christen und Christinnen es nicht oder nur ansatzweise schaffen, Gottes Wort und Willen in ihrem Alltag zu realisieren. Aber diesen und allen Menschen und auch uns gilt zum Trost: Gott wird kommen und alles gut zurechtbringen. Das ist unsere adventliche Hoffnung.
Lied: „Tochter Zion“, Evangelisches Gesangbuch 13, die Strophen 1 – 3:
Strophe 1: Tochter Zion, freue dich, Jauchze laut, Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir, ja, er kommt, der Friedefürst. Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem!
Strophe 2: Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk! Gründe nun dein ewig Reich, Hosianna in der Höh! Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk!
Strophe 3: Hosianna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild! Ewig steht dein Friedensthron, du, des ewgen Vaters Kind. Hosianna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild!
Fürbitten: Guter Gott! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für alle, die von Ängsten und Sorgen erdrückt werden; für alle, die um ihre Existenz fürchten; für alle, die ihren Glauben verloren haben; für alle, die um einen lieben Menschen trauern. Tröste sie mit hoffnungsvollen Menschen, die ihnen Mut zusprechen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen; für alle, die wegen ihrer Religion und Hautfarbe benachteiligt oder verfolgt werden. Gib denen Kraft und Weisheit, die die Rechte und Würde dieser Menschen nicht aus den Augen verlieren! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für Frieden in der Welt und in unseren Familien; für unsere Verantwortung zur Natur; für alle, die wegen Krieg und Naturzerstörungen ihre Heimat verlassen müssen. Gib allen Menschen Kraft, Geduld und Weisheit, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Naturschutz einsetzen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für das Personal in Krankenhäusern, Ordinationen und Seniorenheimen, bei den Rettungen und Feuerwehren, bei der Polizei und beim Bundesheer; für alle, die in den christlichen Kirchen und politischen Gemeinden, Tourismusverbänden und Vereinen, Firmen und Schulen Verantwortung haben. Segne sie, dass ihre Worte und Taten mit Liebe zu den Menschen erfüllt sind!
Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen: Ich wünsche Euch allen einen gesegneten vierten Advent an der Hand dessen, der in Jesus wiederkommen und dann alles gut zurechtbringen wird. Es segne und behüte Euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.
Bleibt von Gott behütet!
Herzliche Grüße, Euer Obmann Uwe