Andacht 2021-12-05 Licht - Liebe - Leben

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Obmann Uwe Träger

Begrüßung: Ich grüße euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht für den zweiten Adventsonntag am 05. Dezember 2021. Wir lesen diese Hausandacht im Namen des Gottes, der in Jesus Licht, Leben und Liebe verheißt und daher im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: „Wir sagen euch an den lieben Advent“, Evangelisches Gesangbuch 17, die Strophen 1 und 2
Strophe 1: Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet die erste Kerze brennt! Wir sagen euch an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn den Weg bereit! Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.
Strophe 2: Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet die zweite Kerze brennt! So nehmet euch eins um das andere an, wie euch der Herr an uns getan. Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.

Der Lobgesang Marias (Magnificat) nach dem Evangelium nach Lukas, Kapitel 1, die Verse 46 – 56 nach der Basis Bibel: Da sagte Maria: Ich lobe den Herrn aus tiefstem Herzen. Alles in mir jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter. Denn er wendet sich mir zu, obwohl ich nur seine unbedeutende Dienerin bin. Von jetzt an werden mich alle Generationen glückselig preisen. Denn Gott, der mächtig ist, hat Großes an mir getan. Sein Name ist heilig. Er ist barmherzig zu denen, die ihm Ehre erweisen von Generation zu Generation. Er hebt seinen starken Arm und fegt die Überheblichen hinweg. Er stürzt die Machthaber vom Thron und hebt die Unbedeutenden empor. Er füllt den Hungernden die Hände mit guten Gaben und schickt die Reichen mit leeren Händen fort. Er kommt seinem Diener Israel zu Hilfe und erinnert sich an seine Barmherzigkeit. So hat er es unseren Vorfahren versprochen: Abraham und seinen Nachkommen für alle Zeit! Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabet. Dann kehrte sie nach Hause zurück.

Gedanken zum zweiten Advent: Es ist Dezember 1942. Deutsche Soldaten sind in Stalingrad in eine aussichtslose Situation geraten. Sie werden von russischen Soldaten umzingelt. Extreme Kälte und Hunger kommen dazu. Unter den Soldaten ist der Militärarzt Fritz Reuber, der auch evangelischer Pfarrer und Maler ist. Er wird 1906 geboren und stirbt 1944 in einem russischen Kriegsgefangenenlager. Zum Weihnachtsfest 1942 zeichnet Fritz Reuber für seine erschöpften Kameraden mit Kohle auf die Rückseite einer russischen Landkarte ein Bild. Mit diesem Bild geht er in die Geschichte ein. Es ist die Stalingradmadonna. Dieses Bild ist uns erhalten und hängt im Original in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. Kopien der Stalingradmadonna sind in vier Kirchen Niederösterreichs zu sehen – in Baden, Fronsburg, Hardegg und Langau.


Quelle: de.wikipedia.org

Fritz Reuber schreibt in einem Brief an seine Frau: „Das Bild ist so: Kind- und Mutterkopf sind zueinander geneigt, von einem großen Tuch umschlossen, Geborgenheit von Mutter und Kind. Mir kamen die johanneischen Worte: Licht, Leben, Liebe. Was soll ich dazu noch sagen? Wenn man unsere Lage bedenkt, in der Dunkelheit, Tod und Hass umgehen – und unsere Sehnsucht nach Licht, Leben, Liebe, die so unendlich groß ist in jedem von uns!“ Das Bild zeigt also die Mutter Maria mit ihrem Kind Jesus – hilflos und wehrlos. Doch beide sind nicht verloren. Ein sanftes Licht fällt auf das Gesicht der Mutter, die sich dem Kind zuneigt, seinen Kopf mit der Hand behutsam hält und es liebend bei sich birgt. Wie die Mutter ihr Kind umhüllt, so sind beide nochmals umfangen von einem weiten Mantel. Dieser Mantel gibt Kraft und Sicherheit, Schutz und Wärme, Geborgenheit und Frieden. Dieser Mantel steht für Gott! Deswegen ist die Botschaft der Stalingradmadonna: Licht, Leben, Liebe. Licht: Nicht die kalte Nacht wird am Ende siegen, sondern der wärmende Glanz des Herrn. Leben: Nicht der Tod wird für immer triumphieren, sondern der Heiland, der für uns geboren wird. Liebe: Nicht Hass und Gewalt haben das letzte Wort, sondern ein Kind in der Krippe, das Friede auf Erden bringt. Advent 2021 – nicht alles ist Gold, was glänzt. Denn auch heute fühlen sich Menschen im Kessel von Ängsten und Sorgen, von Konflikten und Zweifeln, von Krankheiten und Tod gefangen. Die Stalingradmadonna sagt uns aber: Gott ist der tragende Grund und rettender Halt unseres Lebens. In Ängsten und Sorgen schenkt er uns Licht. In Konflikten und Zweifeln verheißt er uns Liebe. In Krankheit und Tod verheißt er uns Leben. In der Stalingradmadonna ist Jesus der Erstgeborene einer neuen Menschheit, der mit seinem Licht alle Dunkelheiten und Traurigkeiten des Lebens überstrahlt. Wie Gott seinen Mantel über Maria und Jesus schützend und bergend gelegt hat, so können wir hier und heute gewiss sein, dass auch wir in der Hand Gottes sind und von seinem Mantel schützend und bergend umgeben sind. Amen.

Lied: „Die Nacht ist vorgedrungen“, Evangelisches Gesangbuch 16, die Strophen 1 und 4
Strophe 1: Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern! So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.
Strophe 4: Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.

Fürbitten: Guter Gott! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für alle, die von Ängsten und Sorgen erdrückt werden; für alle, die um ihre Existenz fürchten; für alle, die ihren Glauben verloren haben; für alle, die um einen lieben Menschen trauern. Tröste sie mit hoffnungsvollen Menschen, die ihnen Mut zusprechen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen; für alle, die wegen ihrer Religion und Hautfarbe benachteiligt oder verfolgt werden. Gib denen Kraft und Weisheit, die die Rechte und Würde dieser Menschen nicht aus den Augen verlieren! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für Frieden in der Welt und in unseren Familien; für unsere Verantwortung zur Natur; für alle, die wegen Krieg und Naturzerstörungen ihre Heimat verlassen müssen. Gib allen Menschen Kraft, Geduld und Weisheit, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Naturschutz einsetzen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir: für das Personal in Krankenhäusern, Ordinationen und Seniorenheimen, bei den Rettungen und Feuerwehren, bei der Polizei und beim Bundesheer; für alle, die in den christlichen Kirchen und politischen Gemeinden, Tourismusverbänden und Vereinen, Firmen und Schulen Verantwortung haben. Segne sie, dass ihre Worte und Taten mit Liebe zu den Menschen erfüllt sind! 

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen: Ich wünsche Euch allen einen gesegneten zweiten Advent an der Hand dessen, der in Jesus Licht, Leben und Liebe verheißt. Es segne und behüte Euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.

Bleibt von Gott behütet!
Herzliche Grüße, Euer Obmann Uwe