Andacht 2021-10-24 Notrufe
Obmann Uwe Träger
Begrüßung: Ich grüße euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht für Sonntag, den 24. Oktober 2021. Wir lesen diese mit dem Vertrauen, dass Gott uns aus Lebensnöten retten kann und daher im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: „In dir ist Freude in allem Leide“, Evangelisches Gesangbuch 398
Strophe 1: In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ! Durch dich wir haben himmlische Gaben, du der wahre Heiland bist; hilfest von Schanden, rettest von Banden. Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet, wird ewig bleiben. Halleluja. Zu deiner Güte steht unser G'müte, an dir wir kleben im Tod und Leben; nichts kann uns scheiden. Halleluja.
Lesung: Psalm 30 nach der Basis Bibel: „Hoch über alles will ich dich loben, Herr! Denn du hast mich aus der Tiefe gezogen. Du hast meine Feinde nicht über mich triumphieren lassen. Herr, mein Gott, ich schrie zu dir um Hilfe, und du hast mich wieder gesund gemacht. Herr, aus dem Totenreich hast du mich geholt und mir ein neues Leben geschenkt. Dabei zählte ich schon zu den Menschen, die hinabmussten ins Grab. Singt für den Herrn, ihr Frommen! Dankt ihm und denkt daran: Heilig ist er! Nur einen Augenblick dauert sein Zorn, doch seine Güte umfasst das ganze Leben. Am Abend fließen die Tränen, doch am Morgen herrscht wieder Freude. Ich aber dachte in meiner Sorglosigkeit: Nichts kann mich umwerfen, nichts in der Welt! Denn du, Herr, hast in deiner Güte dafür gesorgt, dass ich fest wie ein Berg dastand. Doch dann hast du dein Angesicht verborgen. Da verlor ich vor Schreck jeden Halt. Zu dir, Herr, rief ich und flehte zu dir, meinem Gott: ‚Was hast du denn davon, wenn ich ins Grab hinabmuss? Kann etwa der Staub dir danken? Oder kann er deine Treue verkünden? Hör mich, Herr, und hab Erbarmen mit mir! Du, Herr kannst mir doch helfen.‘ Du hast meine Klage in einen Freudentanz verwandelt. Das Trauergewand hast du mir ausgezogen und mir ein Festkleid angelegt. Mit Liedern will ich dich loben und nicht schweigen. Herr, mein Gott, für immer will ich dir danken.“
Gedanken zur Lesung: Viele Menschen können sich heute darauf verlassen, dass ihr Ruf in einer Not, sei es bei einem Unfall, sei es bei akuter Krankheit – dank technischer Hilfe und vieler Rettungsorganisationen – gehört wird. Oft genügt der Notruf per Telefon oder der Druck auf einen roten Knopf, um fachliche Hilfe und Versorgung zu bekommen – Gott sei Dank! Nicht in jedem Land auf dieser Erde gibt es solche Möglichkeiten. In vielen Regionen Afrikas oder Asiens ist es immer noch sehr schwer und mühselig, einen Kranken oder Verletzten rechtzeitig in das nächste Krankenhaus zu bringen. Weltweit ist die Gesundheitsversorgung sehr unterschiedlich. Das hat die Coronakrise deutlich gezeigt. In Psalm 30 wird von einem Menschen berichtet, der einen Notruf an Gott sendet und dann Gehör findet. Kommunikativ handelt Gott. In dem Psalm finden sich einige Bilder von einer Wende der Not. Der Beter des Psalms möchte aus einer tiefen Grube gezogen werden, in die Feinde ihn gestürzt haben und er so lebendig begraben wird. Klagegesänge sollen zu Freudentänzen werden. Trauergewänder sollen abgelegt und Festkleider angezogen werden. Heilung von Krankheit erhofft sich der Beter von Gott, der eine wichtige Lebenserfahrung macht: Am Abend sind die Empfindungen oft belastend und bedrückend; am Morgen ist oft eine neue Aussicht im Blick. Niemand kennt die Wege, die Gott mit einem Menschen geht. Nicht immer werden die Notrufe an Gott erhört. Er kann sich verbergen und sein Angesicht entziehen. Dem Beter bleibt dann nur und trotz allem, auf Gott zu vertrauen. Gott kann zornig sein, wenn Meschen einander Leiden zufügen. Gottes Erbarmen ist jedoch groß. Daher haben wir eine große christliche Hoffnung: Gott wird den ewigen Frieden schaffen und in der Stunde des Todes den letzten Notruf eines Menschen hören und ewiges Leben schenken. Denn Gott ist letztendlich ein Gott des Lebens und der Liebe. Amen.
Lied: „In dir ist Freude in allem Leide“, Evangelisches Gesangbuch 398
Strophe 2: Wenn wir dich haben, kann uns nicht schaden Teufel, Welt, Sünd oder Tod; du hast's in Händen, kannst alles wenden, wie nur heißen mag die Not. Drum wir dich ehren, dein Lob vermehren mit hellem Schalle, freuen uns alle zu dieser Stunde. Halleluja. Wir jubilieren und triumphieren, lieben und loben dein Macht dort droben mit Herz und Munde. Halleluja.
Gebet: Wir danken Dir, dass Du in Jesus Mensch geworden bist und uns dadurch aus tiefen Lebensnöten retten kannst. Schenke Du uns Zeichen der Hoffnung! Im Vertrauen darauf bitten wir für alle, die von Ängsten und Sorgen erdrückt werden; für alle, die um Ihre Existenz fürchten; für alle, die ihren Glauben verloren haben; für alle, die krank sind; für alle, die um einen lieben Menschen trauern! Tröste diese durch hoffnungsvolle Menschen, die ihnen Mut zusprechen und für sie beten! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für das Personal in Krankenhäusern, Ordinationen und Seniorenheimen, bei den Rettungen und Feuerwehren, bei der Polizei und beim Bundesheer; für alle, die in den christlichen Kirchen, Schulen, Tourismusverbänden, politischen Gemeinden und woanders Verantwortung haben! Segne sie, dass ihre Worte und Taten mit Liebe zu den Menschen erfüllt sind! Amen.
Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen: Ich wünsche allen einen gesegneten Sonntag an der Hand dessen, der uns aus großen Lebensnöten retten kann. Es segne und behüte euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.
Bleibt von Gott behütet!
Herzliche Grüße, Euer Obmann Uwe