Andacht 2021-05-30 Mutig bekennen
Obmann Uwe Träger
Begrüßung: Ich grüße euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht für Sonntag, den 30. Mai 2021. Wir lesen diese mit dem Vertrauen, dass Gottes Licht bei uns ist und daher im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: „All Morgen ist ganz frisch und neu, Evangelisches Gesangbuch 324, Strophen 1 bis 4
Strophe 1: „All Morgen ist ganz frisch und neu des Herren Gnad und große Treu; sie hat kein End den langen Tag, drauf jeder sich verlassen mag.“
Strophe 2: „O Gott, du schöner Morgenstern, gib uns, was wir von Dir begehrn. All Deine Licht' zünd in uns an, lass uns an Gnad kein Mangel han.“
Strophe 3: „Treib aus, o Licht, all Finsternis; behüt uns, Herr, vor Ärgernis, vor Blindheit und vor aller Schand und reich uns Tag und Nacht Dein Hand.“
Strophe 4: „Zu wandeln als am lichten Tag, damit, was immer sich zutrag, wir stehn im Glauben bis ans End und bleiben von Dir ungetrennt.“
Psalm 113 nach der Übersetzung der Lutherbibel von 2017: „Halleluja! Lobet den Namen des Herrn. Gelobt sei der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit! Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn! Der Herr ist hoch über alle Völker; seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist. Wer ist wie der Herr, unser Gott, der oben thront in der Höhe, der niederschaut in die Tiefe, auf Himmel und Erde.“
Lesung: Einige Verse aus der Apostelgeschichte, Kapitel 4 nach der Übersetzung der Basis Bibel von 2021: „Die Ratsältesten wunderten sich, wie unerschrocken Petrus und Johannes auftraten. Dabei waren sie doch keine Gelehrten, sondern einfache Leute. Sie erkannten, dass die beiden zu Jesus gehört hatten. ‚Aber die ganze Sache soll im Volk nicht noch mehr bekannt werden. Deshalb wollen wir ihnen verbieten, künftig noch einmal zu irgendjemandem im Namen von Jesus zu sprechen – andernfalls sollen sie bestraft werden!‘ Dann riefen sie Petrus und Johannes wieder herein. Sie verboten ihnen jede Verkündigung oder Lehre im Namen von Jesus. Aber Petrus und Johannes antworteten: ‚Entscheidet selbst: Ist es vor Gott recht, euch mehr zu gehorchen als ihm? Wir können doch nicht verschweigen, was wir gesehen und gehört haben.‘ Nach ihrer Freilassung gingen Petrus und Johannes zur versammelten Gemeinde. Alle zusammen beteten sie. Der Heilige Geist erfüllte sie alle, und sie verkündeten das Wort Gottes mutig und offen.“
Gedanken zur Lesung: Immer wieder werden Menschen zum Schweigen gebracht, weil sie mutig die Wahrheit sagen, sei es durch politische Autoritäten, die Angst um ihre Macht haben, sei es durch religiöse Autoritäten, die keine Kritik dulden und meinen, immer recht zu haben. Weil Petrus und Johannes ehrlich und offen von ihrem Glauben an Jesus, dem Sohn Gottes, erzählen, werden sie verhaftet und verhört. Die Situation ist gefährlich, aber sie halten mutig stand. Die Behörden für jüdische Religionsangelegenheiten in der Mitte des ersten Jahrhunderts gehen zwar entschlossen gegen Petrus und Johannes vor, sie sind aber diplomatisch. Sie müssen nämlich anerkennen, dass das Bekenntnis des Petrus und Johannes zu Jesus viele Menschen überzeugt. Daher ziehen sie ihre Drohung, die Verkündigung des christlichen Glaubens zu verbieten, zurück und lassen Petrus und Johannes freie Hand. Beide lassen sich auch nicht einschüchtern, denn sie vertrauen und gehorchen Gottes Autorität mehr als menschlichen Autoritäten, auch wenn diese Machthaber sind und das Grundrecht auf Meinungs- und Glaubensfreiheit unterdrücken. Die Standhaftigkeit von Petrus und Johannes färbt auf die ganze Gemeinde ab. Gestärkt durch den Heiligen Geist erzählen alle ihren Glauben weiter. Christinnen und Christen sind heute gefordert, Gottes Liebe zu leben und zu verkündigen. Das erfordert ein mutiges Bekennen und kann nur gelingen, wenn Christinnen und Christen aller christlichen Kirchen sich auf ihre gemeinsame Basis Jesus Christus besinnen, anstatt sich untereinander in Streitereien und Machtkämpfen zu verlieren. Auch die damaligen Christinnen und Christen hatten Angst. Sie beteten daher zu Gott, die Drohungen gegen sie wahrzunehmen. Sie duckten sich nicht weg oder verließen die Gemeinde, sondern baten um Kraft, Gott mutig zu bezeugen und auf sein Wort zu hören. Das Hören auf Gott mündet früher oder später in Zivilcourage, denn wir leben in einer Zeit, in der Gewalt und Hetze in bedrohlichem Ausmaß zunehmen und zum Teil politische Dimensionen annehmen. Daher sind von Christinnen und Christen in aller Welt menschenverachtende Worte und Taten beim Namen zu nennen – ganz im Sinne Jesu, der dies auch getan hat. Amen.
Lied: „Jesus Christ herrscht als König, Evangelisches Gesangbuch 123, Strophen 1 + 2
Strophe 1: „Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertänig, alles legt ihm Gott zu Fuß. Aller Zunge soll bekennen, Jesus sei der Herr zu nennen, dem man Ehre geben muss.“
Strophe 2: „Fürstentümer und Gewalten, Mächte, die die Thronwacht halten, geben ihm die Herrlichkeit; alle Herrschaft dort im Himmel, hier im irdischen Getümmel ist zu seinem Dienst bereit.“
Gebet: Guter Gott! Gib uns den Mut von Petrus und Johannes! Gib, dass wir uns nicht einschüchtern lassen, wo es um Gerechtigkeit und Frieden geht! Hilf uns, laut und deutlich das Wort von Deiner Liebe für alle Menschen zu sagen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für alle, die an ihrem Leben verzweifeln, deren Herz bitter geworden ist, die nicht mehr glauben können, die keine Freude mehr spüren und in ihrem Leben keinen Sinn mehr sehen, die Angst vor der Zukunft und um ihre Existenz haben, die unter Krieg und Verfolgung leiden, die krank sind und um einen lieben Menschen trauern! Tröste diese Menschen, schenke ihnen Kraft und Hoffnung durch den Glauben und die Fürbitte von anderen Menschen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir um Frieden und Gerechtigkeit in der Welt und für die, die in Kirche und Politik, in der Wirtschaft und in den Schulen, Krankenhäusern, Seniorenheimen, Tourismusverbänden und woanders Verantwortung haben! Amen.
Vater Unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen: Ich wünsche euch und Ihnen einen gesegneten Sonntag an der Hand dessen, der uns in unserem Leben Mut schenkt! Es segne und behüte euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.
Bleibt von Gott behütet!
Herzliche Grüße, Euer Obmann Uwe