Andacht 2021-02-07 Das Licht Gottes

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Obmann Uwe Träger

Begrüßung: Ich grüße euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht für Sonntag, den 7. Feber 2021. Wir lesen diese mit der Gewissheit, dass Gottes Licht über uns scheint und daher im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, Evangelisches Gesangbuch 450, 1: „Wie schön leuchtet der Morgenstern voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn, die süße Wurzel Jesse. Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm, mein König und mein Bräutigam, hast mir mein Herz besessen; lieblich, freundlich, schön und herrlich, groß und ehrlich, reich an Gaben, hoch und sehr prächtig erhaben.“

Worte aus Psalm 97 nach der Lutherbibel 2017: „Der HERR ist König; des freue sich das Erdreich und seien fröhlich die Inseln, so viel ihrer sind. Wolken und Dunkel sind um ihn her, Gerechtigkeit und Recht sind seines Thrones Stütze. Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit, und alle Völker sehen seine Herrlichkeit. Schämen sollen sich alle, die den Bildern dienen und sich der Götzen rühmen. Betet ihn an, alle Götter! Denn du, Herr, bist der Höchste über allen Landen, du bist hoch erhöht über alle Götter. Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude den aufrichtigen Herzen. Ihr Gerechten, freut euch des Herrn und danket ihm und preiset seinen heiligen Namen!“

Lesung aus 2. Petrus 1, 16-19 nach der Lutherbibel 2017: „Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: ‚Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.‘ Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.“ Amen.

Gedanken zur Lesung: Ausgeklügelte Fabeln“ gab es anscheinend schon damals am Anfang des zweiten Jahrhunderts, als der zweite Petrusbrief verfasst wurde. Solche gibt es heute immer noch, aber unter anderen Namen. „Ausgeklügelte Fabeln“ heißen heute Verschwörungstheorien oder Fake News, die sich im Internet rasend schnell und unkontrolliert verbreiten. Die christlichen Gemeinden damals hatten schon reichlich Erfahrung mit Verfolgung, mit Hohn und Spott, mit Verleumdung und übler Nachrede, auch mit Mord und Totschlag. Sie mussten sich verstecken, konnten Gottesdienste nur im Verborgenen feiern und eher nur im engsten Familienkreis. Sie mussten sich gut überlegen, wem sie von ihrem Glauben erzählten. Das kennen ja auch die Evangelischen in Österreich. Besonders in der Zeit des Geheimprotestantismus´ von 1600 bis 1781, als diese Lutherbibeln im Untergrund lesen mussten. Es ist schlimm, dass anlässlich einer Pandemie „ausgeklügelte Fabeln“ vermehrt entstanden sind, vor denen wir, wie im 2. Petrusbrief, gewarnt werden müssen. Schlimm ist auch, dass man damals und heute dieselben oder ähnliche Gerüchte und Geschichten ausbreitet, die sich ihrer Bedeutung kaum geändert sind. Heute verbreitet QAnon oder kurz Q seit 2017 im Internet Verschwörungstheorien mit rechtsextremem Hintergrund. Angeblich entführe eine einflussreiche, weltweit agierende, satanistische Elite Kinder, halte sie gefangen, foltere und ermorde sie, um aus ihrem Blut eine Verjüngungsdroge zu gewinnen.  Schon der römische Kaiser Nero hat die Christen für den Brand Roms im Jahre 64 nach Christus verantwortlich gemacht. Christen werden bis heute als Sündenböcke für Naturkatastrophen, Krankheiten und Kriege denunziert. Übelste, erlogene Verschwörungstheorien über sie gab es von Anfang an. Für den Verfasser des 2. Petrusbriefes ist aber ganz klar, wie auf Verschwörungsideologien reagiert werden muss. Christen und Christinnen sollen nicht den ausgeklügelten Fabeln folgen und auf Schauermärchen hereinfallen, sondern auf das Licht Gottes vertrauen, das in Jesus erschienen ist. Gottes Liebe offenbart sich in Jesus Christus am helllichten Tage. Christen müssen daher nicht in dunkle Hinterwelten verschwinden, nicht dunklen Geheimnissen nachgehen und nicht im Darknet untertauchen. „Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. Gottes Licht scheint am dunklen Ort hell, führt gerade nicht fort in die noch größere Dunkelheit aus Gewalt und Verbrechen, sondern bezeugt Liebe und Frieden und stiftet Vertrauen. Mag sein, dass die gegenwärtige Krisenzeit noch lange nicht beendet ist. Mag sein, dass die fürchterlichen ausgeklügelten Fabeln noch lange nicht aus der Welt sind. Aber wir achten auf das Licht Gottes, das in Jesus schon scheint. Wir haben mit Jesus einen Morgenstern, der in unseren Herzen aufgeht. Das ist ein wunderbares Bild. Wir haben einen aufgehenden Morgenstern im Herzen und ein anbrechendes Licht in der Seele, ganz gleich, wie finster es noch um uns ist. Amen.

Lied: „Er weckt mich alle Morgen“, Evangelisches Gesangbuch 452, 5: „Er will mich früh umhüllen mit seinem Wort und Licht, verheißen und erfüllen, damit mir nichts gebricht; will vollen Lohn mir zahlen, fragt nicht, ob ich versag. Sein Wort will helle strahlen, wie dunkel auch der Tag.“

Gebet: Gott, du hast deinen Sohn in unsere bedrohte Welt gesandt, ein Licht für uns, damit wir nicht in der Finsternis bleiben. Aus unseren Sorgen und Ängsten heraus rufen wir zu dir: „Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie uns leiten auf unseren Wegen!“ Wir bitten dich für alle, die das Licht der Hoffnung verloren haben, für die Einsamen und Mutlosen, für alle Kranken, Ärzte, Pfleger, für Mütter und Väter, Schüler und Studenten im Homeschooling, für alle, die das Licht des Glaubens verloren oder nie gefunden haben. Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie diese Menschen leiten auf ihren Wegen! Gott, lass die Menschen das Licht deiner Gegenwart spüren, die in der Politik und Wirtschaft, in der Wissenschaft, Bildungsarbeit und in den Kirchen in leitenden Positionen stehen! Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass es ihnen leuchte auf ihren Wegen! Amen

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Segen: Ich wünsche euch einen wundervollen und gesegneten Tag mit dem Licht Gottes, das in Jesus erschienen ist! So segne und behüte euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.

Bleibt von Gott behütet!