Alfred Galsterer, ein Wiederstands“kämpfer“ aus Arriach

DI Gerhard Freundl

 „Als am 13. März 1938 Österreich in den Verband des Großdeutschen Reiches eingegliedert wurde, herrschte auch in Arriach (Kärnten/Österreich) Jubel und Freude. Bei der Volksbefragung am 10. April 1938 gab es hier bei einer Wahlbeteiligung von 94 Prozent nur zwei Nein-Stimmen, die sich gegen den Anschluss entschieden. Sie stammten von Alfred Galsterer und seine Frau Margarete. Er hatte sich unmittelbar danach in aller Öffentlichkeit zu seinem Nein bekannt.

Als Alfred Galsterer als ehemaliger Vizezugführer des Ersten Weltkrieges zu einer Waffenübung nach Salzburg einberufen wurde, verweigerte er den Eid auf den Führer Adolf Hitler. Er wurde zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt und für wehrunfähig erklärt. Im Krieg wurde er zu verschiedenen Arbeiten und Dienstleistungen verpflichtet, zuletzt, da er Baupolier und Bauzeichner gelernt hatte, wurde er als Schreiber und Zeichner in das oberösterreichische Konzentrationslager Ebensee eingewiesen. Wegen seiner Kritik an der Leitung des Lagers für die Misshandlungen von Häftlingen und wegen der Unterstützung der Insassen mit Lebensmitteln, wurde Galsterer schließlich selbst inhaftiert.

Er überlebte und wurde von den US-Truppen wieder in die Freiheit entlassen. Nach der Rückkehr zu seiner Familie in der Heimatgemeinde Arriach übte er wieder seinen Beruf als Bauzeichner und später Maurermeister aus. Am 20. April 1964 starb er an den Folgen eines Unfalles.

Der damalige Arriacher Pfarrer Erik Beermann sagte über Galsterer: „Er stand mir sehr nahe. Ich habe ihn als einen aufrechten, grundehrlichen, gewissenhaften, von tiefer Gläubigkeit erfüllten Menschen kennengelernt und geschätzt, ja ich möchte fast sagen, verehrt. Er war einer der selbstlosesten Menschen, die mir begegnet sind. Er war mehr als nur ein vorbildlicher Christ: Er war ein echter Nachfolger Christi…““

Quelle: Auszug aus dem Buch „Arriach“, Matthias Maierbrugger, Udo Kreitmayr, Verlag Johannes Heyn, copy by Gemeinde A-9543 Arriach,1997, ISBN 3 85366 861 5