Der Mythos des Selbstmordes des Ehepaars Hitler

von G. John, Vereinsmitglied

Die Aussagen über den Selbstmord des Ehepaars Hitler sind widersprüchlich.

Erlebenszeugen sagten 1956 in Tonbandverhören aus, dass Eva Hitler sich mit Zyankali vergiftete, Adolf Hitler ebenso und sich zusätzlich in den Kopf schoss.

In den Verhörprotokollen von Traudl Junge von 1949, sowie Hitlers Telefonisten Rochus Misch, seines Kammerdieners Heinz Linge und des Sturmbannführers Otto Günsche von 1956 stecken viele Widersprüchlichkeiten.

Die Wunde Adolf Hitlers wurde von seinem Kammerdiener als „groschengroß“ beschrieben, in etwa die Größe eines heutigen 20-Cent-Stücks. Bei einem Selbstansatz einer Pistole (wahrscheinlich Kaliber 8 oder 9mm) an die Schläfe - wie auf nachgestellten Fotos von 1956 erkennbar - werden allein durch den Druck der Pulverexplosion und die Schwarzpulververbrennungen die Haut und die Knochen großflächig zerstört. Allein der Explosionsdruck beträgt gut 2.000 Bar. Mit diesem Druck kann man mit Wasser Kunststoffe schneiden. Die Geschossgeschwindigkeit liegt bei Austritt der Kugel zwischen 140 bis 200 km/h. (Ich habe das als Soldat in meiner Waffenausbildung mal gelernt.) Die Wucht der Patrone hätte sicherlich den Schädel durchschlagen und einen Teil des Hinterkopfes weggerissen.
Die Beschreibung der Wunde lässt eher darauf schließen, dass Adolf Hitler diesen Schuss nicht selbst ausgeführt hat, sondern nach dem Beispiel einiger Herrscher der Antike (Marc Anton, Nero etc.) einem Getreuen (Goebbels oder Bormann?) den Auftrag gab, ihn zu erschießen.
In der Hitlerbiographie von Joachim Fest heißt es: "(ungeklärt ist) […] wer aus der Umgebung Hitlers den Auftrag erhalten habe, ihm den […] verlangten 'Gnadenschuß' zu geben […]"

Bei einem Schuss aus größerer Entfernung ist die Schilderung der Wunde auch plausibel.

Die Umstände um Eva Hitlers Tod sind noch rätselhafter. In den Aussagen in den Verhörprotokollen wird einmal geschildert, Eva und Adolf Hitler seien zusammen auf einem Sofa gesessen. An der Seite, an dem Adolf Hitler gesessen haben soll, waren auf alliierten Fotos von Mitte Mai 1945 tatsächlich auch Blutspritzer auf dem Sofa zu sehen. Joachim Fest beschreibt nach Angaben des SS-Wachmannschaftsführers Rattenhuber, Hitler sei blutverschmiert auf dem Sofa gesessen, neben ihm seine Frau mit einem unbenutzten Revolver im Schoß.

In den Dokumentationen von ZDF-Info, die sich auf die Verhörprotokolle und nachgestellten Tatortfotos von 1956 beziehen, sieht man direkt vor dem Sofa zwei Pistolen und keinen Revolver (Ein Revolver hätte eine Trommel).
Wozu zwei Pistolen, wenn  lediglich Adolf Hitler eine Schussverletzung aufwies?

Nach einer anderen Angabe saß Adolf Hitler in einem Sessel neben der Couch und Eva Hitler lag ausgestreckt mit dem Kopf zu ihm. Woher aber kamen dann die Blutspuren am Sofa, wo ihr Kopf gelegen haben soll?

Die Sowjets vertraten die Auffassung eines reinen Gift-Selbstmordes bei beiden und leugneten Schussspuren in den von ihnen aufgefundenen Schädelresten. Wenn Schädelreste von den Sowjets aufgefunden wurden, kommt nun die Frage hinzu, woher die Schussverletzungen stammen, denn eine Vergiftung ergibt keine Schädelverletzung. Zudem sollen die Hitlers ja von der Wachmannschaft geborgen, auf dem Hof verbrannt und die Überreste beseitigt worden sein.
Verbrannte Überreste waren offiziell - und durch Foto- und Filmaufnahmen dokumentiert - lediglich von den Goebbels gefunden worden.

Das Bild des „mannhaften“ Selbstmordes Adolf Hitlers ist wahrscheinlich eine ebensolche Mär, wie die damalige Radiomeldung, er sei im Kampf gefallen.
Seine „Getreuen“ wollten ihn in ihren Aussagen wohl noch einmal relativ „gut“ aussehen lassen.
Die Theorie, dass der tödliche Schuss von einem Dritten durchgeführt wurde, erscheint recht wahrscheinlich.

Adolf Hitler entzog sich seinen Richtern durch fremde Hand.