Andacht 2022-12-04 Stille und Besinnung

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Obmann Uwe Träger

Begrüßung: Ich begrüße Sie und Euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht für den zweiten Adventsonntag am 4. Dezember 2022. Die liturgische Farbe im Advent ist violett, die Farbe für Stille, Gebet, Bibellesen und Besinnung. Wir lesen diese im Namen des Gottes, der in Jesus Licht und Hoffnung für die Welt bringt und daher im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: „Wir sagen Euch an den lieben Advent“, Evangelisches Gesangbuch 17, die Strophen 1 + 2
Strophe 1: Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die erste Kerze brennt. Wir sagen euch an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn die Wege bereit. Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.
Strophe 2: Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die zweite Kerze brennt. So nehmet euch eins um das andere an, wie auch der Herr an uns getan. Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.

Verse aus Psalm 85 nach der Basis Bibel: Herr, du hast dein Land wieder lieb gewonnen und das Schicksal Jakobs zum Guten gewendet. Du hast deinem Volk die Schuld vergeben und alle Sünden hast du ihm verziehen. Gott, du bist unsere Hilfe, stell uns wieder her! Wir brauchen deine Hilfe, gib sie uns! Ich will hören, was Gott zu sagen hat. Der Herr redet vom Frieden. Dann wohnt seine Herrlichkeit wieder in unserem Land: Güte und Treue finden zueinander. Gerechtigkeit und Frieden küssen sich. Treue wächst aus der Erde empor. Gerechtigkeit scheint vom Himmel herab.

Lesung: Evangelium nach Matthäus, Kapitel 21, die Verse 1 – 9 nach der Basis Bibel (Dieser Text wird am Palmsonntag und im Advent gelesen und verdeutlicht, dass Jesus der einzig wahre König ist.): Kurz vor Jerusalem kamen Jesus und seine Jünger nach Betfage am Ölberg. Da schickte Jesus zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt. Dort findet ihr gleich eine Eselin angebunden, zusammen mit ihrem Jungen. Bindet sie los und bringt sie mir. Und wenn euch jemand fragt: Was soll das?, dann sagt: Der Herr braucht sie. Dann wird er sie euch sofort geben. So ging in Erfüllung, was Gott durch den Propheten gesagt hat: Sagt zu der Tochter Zion: Sieh doch: Dein König kommt zu dir! Er ist freundlich und reitet auf einem Esel, einem jungen Esel – geboren von einer Eselin. Die Jünger gingen los und machten alles genau so, wie Jesus es ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und ihr Junges herbei und legten ihre Mäntel über sie. Jesus setzte sich darauf. Die große Volksmenge breitete ihre Mäntel auf der Straße aus. Andere schnitten Palmzweige von den Bäumen ab und legten sie ebenfalls auf die Straße. Die Volksmenge, die vor Jesus herging und ihm folgte, rief unablässig: Hosianna dem Sohn Davids! Gesegnet sei, wer im Namen des Herrn kommt! Hosianna in himmlischer Höhe! So zog Jesus in Jerusalem ein. Die ganze Stadt geriet in Aufregung. Die Leute fragten sich: Wer ist er nur? Die Volksmenge sagte: Das ist Jesus, der Prophet aus Nazaret in Galiläa.

Lesen wir zwei Texte zum Advent! Nach jedem Text versuchen Sie, eine Zeit mit Stille einzulegen.

Text 1: „Stille, du meine Geliebte“ (Quelle: Martin Gutl: Ich falle in deine Hände. Meditationstexte, S. 28):

„Stille, du bist mir treu. Ich brauche Minuten, manchmal auch Stunden, um dich in mich einzulassen. Du weitest in mir den Blick. Du reinigst mich von den Sünden. Du führst mich zu den innersten Schichten des Wesens. Stille, in dir fühle ich mich daheim. Stille,

du betrügst mich nicht. Die Oberfläche hat mich oft genarrt. Tief innen im Wesen sitzt die Wahrheit. Wer sucht sie? Wer findet sie? Du meine Geliebte - du Stille! Durch dich lerne ich schauen, lerne ich denken, lerne ich beten, lerne ich Mensch sein!“ Amen.

Stille

Text 2: „Ich schau auf dich“ (Quelle: Martin Gutl: Ich falle in deine Hände. Meditationstexte, S. 33; den Text habe ich etwas abgeändert und ergänzt): Ich steh an deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben. Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen. Dein Blick trifft mich wie eines Menschen Blick. Du siehst mich an als Mensch, der nicht nur um den Teil, der um das Ganze weiß. Du schaust mich an und verstehst mich. Du schaust mich an als einer, der niemals schuldig wurde. Du schaust mich an wie einer, der hunderttausendmal sterben musste und doch wieder lebendig wurde. Du durchdringst mein Wesen. Dein Blick nimmt mir den Hass und die Gewalt gegen alles Böse in der Welt. Dein Blick gibt mir Frieden. Dein Blick gibt mir Liebe. Dein Blick gibt mir Vergebung. So lass mich doch dein Kripplein sein und lege bei mir ein dich und all deine Freuden. Amen.

Stille

Lied: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, Evangelisches Gesangbuch 1, die Strophen 1 – 5:
Strophe 1: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Segen mit sich bringt; derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat.
Strophe 2: Er ist gerecht, ein Helfer wert, Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, sein Königskron ist Heiligkeit, sein Zepter ist Barmherzigkeit; all unsre Not zum End er bringt, derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Heiland groß von Tat.
Strophe 3: O wohl dem Land, o wohl der Stadt, so diesen König bei sich hat. Wohl allen Herzen insgemein, da dieser König ziehet ein. Er ist die rechte Freudensonn, bringt mit sich lauter Freud und Wonn. Gelobet sei mein Gott, mein Tröster früh und spat.
Strophe 4: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, eu'r Herz zum Tempel zubereit. Die Zweiglein der Gottseligkeit steckt auf mit Andacht, Lust und Freud; so kommt der König auch zu euch, ja Heil und Leben mit zugleich. Gelobet sei mein Gott, voll Rat, voll Tat, voll Gnad.
Strophe 5: Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlichkeit auch uns erschein. Dein Heilger Geist uns führ und leit den Weg zur ewgen Seligkeit. Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr.

Fürbitten: Guter Gott! Im Vertrauen auf Dich bitten wir: Lass uns im Advent Zeit für Stille und Besinnung, Ruhe und Gebet finden! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für alle, die von Ängsten und Sorgen erdrückt werden; für alle, die um ihre Existenz fürchten; für alle, die ihren Glauben verloren haben; für alle, denen nicht nach Advent ist; für alle, die um einen lieben Menschen trauern. Im Vertrauen auf Dich bitten wir für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen; für alle, die wegen ihrer Religion und Hautfarbe benachteiligt oder verfolgt werden. Im Vertrauen auf Dich bitten wir für Frieden in der Welt und in unseren Familien; für unsere Verantwortung zur Natur; für alle, die wegen Krieg und Naturzerstörungen ihre Heimat verlassen müssen. Im Vertrauen auf Dich bitten wir für alle, die in christlichen und politischen Gemeinden, Rettungen und Schulen, Tourismus und Landwirtschaft und woanders Verantwortung haben. Amen.

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen: Ich wünsche Euch und Ihnen einen gesegneten zweiten Adventsonntag an der Hand des Gottes, der Euch und Ihnen Kraft gibt, Licht- und Hoffnungsträger für die Welt zu sein. Es segne Sie und Euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Alles Gute, Ihr und Euer Obmann Uwe