Andacht 2021-08-01 Frieden

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Obmann Uwe Träger

Begrüßung: Ich grüße euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht für Sonntag, den 1. August 2021. Wir lesen diese mit der Verheißung, dass Jesus Christus unser Friede ist daher im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 Lied: „Hevenu schalom alejchem“, Evangelisches Gesangsbuch, Lied 433:   
Hebräisch:
„Hevenu schalom alejchem, hevenu schalom alejchem, hevenu schalom alejchem, hevenu schalom, schalom, schalom alejchem.“

Deutsch: „Wir wünschen Frieden euch allen, wir wünschen Frieden euch allen, wir wünschen Frieden euch allen, wir wünschen Frieden, Frieden, Frieden aller Welt.“

Lesung: Micha, Kapitel 5, Verse 1 - 2 und 3 – 4 nach der Basis Bibel: „Du aber, Betlehem Efrata, bist zu klein, um zu den Landstädten Judas zu zählen. Doch aus deiner Mitte soll einer kommen, der Herrscher sein wird in Israel. Seine Wurzeln reichen zurück bis in die Urzeit, seine Herkunft steht von Anfang an fest. Er wird auftreten und sein Volk weiden. Dazu gibt ihm der Herr die Kraft und die Macht. Sie liegt in dem Namen des Herrn, seines Gottes. Dann wird man wieder sicher im Land wohnen können. Denn seine Macht reicht bis zum Rand der Welt. Er wird sich für den Frieden stark machen.“ Amen.

Gedanken zur Lesung: Micha war ein Prophet. Er wurde von Gott berufen und sollte dessen Wort seinen Zeitgenossen verkünden. Er wirkte von 740 – 700 vor Christus im Süden Israels, vor allem in der Hauptstadt Jerusalem. Er deckte damals Missstände auf, die bis heute immer wieder vorkommen: Habgier und Korruption der Oberschicht, Ausbeutung des einfachen Volkes durch die Mächtigen, falsche Propheten, die nicht von Gott beauftragt waren und ihre Prophezeiungen von der Bezahlung abhängig machten. Die Botschaft von Micha lässt sich in drei Sätzen zusammenfassen. Erstens: Schwerter zu Pflugscharen! Mit diesen Worten protestierte die Friedensbewegung der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts gegen immer mehr Atombomben; zweitens: Gottes Wort halten, Liebe üben und sich für Frieden einsetzen; drittens: aus Bethlehem kommt ein großer Friedenskönig. Betlehem ist eine Stadt in Israel. Sie liegt im Westjordanland und hat ca. 30.000 Einwohner. Für die 2,3 Milliarden Christen in der Welt hat Bethlehem eine besondere Bedeutung, weil sie nach der biblischen Überlieferung der Geburtsort von Jesus Christus ist. Bethlehem bedeutet „Haus des Fleisches“ oder „Haus des Brotes“. Seit 1973 gibt es die vom Vatikanstaat gegründete Universität Bethlehem mit ca. 3.000 Studenten. Dort wird Philosophie, Theologie, Wirtschafts- und Naturwissenschaften, Pädagogik, Krankenpflege und Tourismus gelehrt. In Bethlehem wohnen ca. 24.000 Christen und die Stadt hat über 30 Partnerstädte in aller Welt. Dazu gehört auch die oberösterreichische Stadt Steyr. Der Prophet Micha beobachtete und analysierte seine Zeit sehr genau. Ohne Rücksicht auf die Mächtigen der Zeit wurde Gottes Zukunft angesagt, eine Zukunft, in der Schwerter zu Pflugscharen und Spieße zu Sicheln werden; eine Zukunft, in der es nicht dunkel bleiben wird, sondern die Menschen sicher und in Frieden wohnen werden. Denn Gott hat der Welt eine gute und heile Zukunft mit Frieden und Gerechtigkeit verheißen. Diese Verheißung vom weltweiten Frieden wartet aber immer noch auf seine endgültige Erfüllung. Wir können froh sein und Gott dafür danken, dass wir in Deutschland und Österreich seit dem zweiten Weltkrieg in Frieden leben können. Doch immer wieder entstehen neue Konflikte und Kriege, Jahr für Jahr. Auch in unserer Gesellschaft gibt es genug Gewalt, Hass und soziale Ungerechtigkeiten. Bethlehem soll die Keimzelle des Friedens sein. Christen wissen, wer der Friede für die Welt ist - Jesus. Sein Name bedeutet: „Gott rettet!“ Er wird Christus genannt. Dieses Wort bedeutet: „Der Gesalbte Gottes, der Sohn Gottes!“ In Jesus ist das Kommen des Reiches Gottes mit dem ewigen Frieden aufgeblitzt. „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen“, hat Jesus in seiner berühmten Bergpredigt gesagt. Die Bergpredigt ist das Programm Jesu, ein starkes Programm, stärker als alle Programme der Mächtigen dieser Welt – sei es aus Washington oder Moskau, London oder Paris, Berlin oder Wien. Die ersten Worte des auferstanden Jesus Christus waren: „Friede sei mit euch!“ Wie kann nun Frieden auf Erden werden? Frieden wird durch Gerechtigkeit! Gerechtigkeit meint, dass die Armen und Schwachen in unserer Gesellschaft ihren rechten Platz bekommen; dass Kinder eine gute Bildung und Jugendliche eine gute Ausbildung bekommen und dass alle Menschen ein menschenwürdiges Leben führen können. Darum sollte es den Politikern, Wirtschaftsbossen und Mächtigen gehen und nicht um Prestige, Macht und Geld. Frieden meint mehr als das Schweigen der Waffen. Frieden meint mehr als das Sichern des Friedens mit Waffen oder mit Abschreckung durch Atomwaffen. Die Kirche Jesu Christi muss es wagen, den Menschen die Waffen aus der Hand zu nehmen und ihnen den Krieg zu verbieten und den Frieden Christi auszurufen über die Welt. Der österreichische Liedermacher Georg Danzer, der 2007 verstarb, sang in seinem Lied „Friede“: „Gott statt Religion, dann ist Friede!“ Das heißt: Wer Gott an die erste Stelle in seinem Leben stellt, wer Gottes Liebe in sein Herz eindringen und in seinem Leben aufleuchten lässt, der wird nicht nur Herr, Herr sagen, sondern auch den Willen seines Vaters im Himmel tun, nämlich das, was der Prophet Micha von seinen Zeitgenossen gefordert hat und auch von uns fordert: Gottes Wort halten, Liebe üben und sich für Frieden einsetzen. Amen

Lied: „Herr, wir bitten: Komm und segne uns“ Evangelisches Gesangsbuch, Lied 571, Strophen 1 + 3:
Refrain: „Herr, wir bitten: Komm und segne uns; lege auf uns deinen Frieden. Segnend halte Hände über uns. Rühr uns an mit deiner Kraft.

Strophe 1: „In die Nacht der Welt hast du uns gestellt, deine Freude auszubreiten. In der Traurigkeit, mitten in dem Leid, lass uns deine Boten sein.“ Refrain
Strophe 3: In den Streit der Welt hast du uns gestellt, deinen Frieden zu verkünden, der nur dort beginnt, wo man, wie ein Kind, deinem Wort Vertrauen schenkt.“ Refrain     
                              
Fürbitten: Guter Gott! Stärke unseren Glauben an Dich und unser Vertrauen zu Dir! Mach uns frei, dass wir voll Vertrauen und ohne Angst mit Dir reden können! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für alle, die von Ängsten und Sorgen erdrückt werden; für alle, die um Ihre Existenz fürchten; für alle, die ihren Glauben verloren haben, für alle, die krank sind und für alle, die um einen lieben Menschen trauern! Tröste sie durch hoffnungsvolle Menschen, die ihnen Mut zusprechen! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen; für alle, die wegen ihrer Religion und Hautfarbe benachteiligt oder verfolgt werden! Gib denen Kraft und Weisheit, die die Rechte und Würde dieser Menschen nicht aus den Augen verlieren! Im Vertrauen auf Dich bitten wir für Frieden in der Welt und in unseren Familien; für unsere Achtsamkeit zur Natur; für alle, die wegen Krieg und Naturzerstörungen ihre Heimat verlassen müssen! Gib allen Menschen Kraft, Geduld und Weisheit, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Naturschutz einsetzen, Kraft, Geduld und Weisheit. Im Vertrauen auf Dich bitten wir für das Personal in Krankenhäusern, Ordinationen und Seniorenheimen, bei den Rettungen und Feuerwehren, bei der Polizei und beim Bundesheer; für alle, die in den christlichen Kirchen, politischen Gemeinden, Schulen, Tourismusverbänden, Firmen und Vereinen Verantwortung haben! Segne sie, dass ihre Worte und Taten mit Liebe zu den Menschen erfüllt sind! Amen.

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen: Ich wünsche euch und Ihnen einen gesegneten Sonntag an der Hand dessen, der unser Frieden ist! Es segne und behüte euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.

Bleibt von Gott behütet!

Herzliche Grüße, Euer Obmann Uwe