Traute Lafrenz wurde 1919 in Hamburg geboren und lebt heute hundertjährig in South Carolina.


Foto: BILD-Zeitung

Sie begann ihr Medizinstudium 1939 in Hamburg und wechselte  1941 an die Universität München. Bereits in Hamburg war sie in der, nach 1945 von der Forschung so genannten, „Weißen Rose Hamburg“ im Widerstand aktiv. Die Aktivisten selbst hatten sich nie so bezeichnet. Mitstreiter waren unter anderem ihre Mitkommilitonen Margaretha Rothe und Albert Suhr und der Chemiestudent Hans Leipelt, der später ebenfalls nach München wechselte und dort im Widerstand aktiv war.  Als 1943 die Gruppe „Weiße Rose“ aufflog und ihre Mitglieder hingerichtet wurden, übernahmen Angehörige des Hamburger studentischen Widerstands deren Flugblätter, vervielfältigten und verbreiteten sie.

In München lernte Traute Lafrenz die Mitglieder der „Weißen Rose“ kennen und engagierte sich nun dort. Fortan bildete sie einen wichtigen Verbindungspunkt zwischen dem Münchener und Hamburger studentischen Widerstand.

Als am 18. Februar 1943 Hans und Sophie Scholl in der Münchener Universität das sechste Flugblatt der „Weißen Rose“ auslegten und dabei verhaftet wurden, geriet auch Traute Lafrenz in die Ermittlungen der Gestapo, wurde verhaftet und im April 1943 gemeinsam mit Alexander Schmorell und Kurt Huber vom „Volksgerichtshof“ angeklagt. Wegen „Mitwisserschaft“ wurde sie zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Ihr war es gelungen, in den Vernehmungen durch die Gestapo ihre tatsächliche Beteiligung an den Aktivitäten der Gruppe zu verschleiern. Nach ihrer Entlassung aus der Haft am 14. März 1944 wurde sie im Zuge der Ermittlungen gegen den Hamburger Zweig der „Weißen Rose“ bereits zwei Wochen später erneut verhaftet und in das Polizeigefängnis Fuhlsbüttel in Hamburg gebracht. Im Kriegsverlauf erfolgte eine Gefängnis-Odyssee: Cottbus, Leipzig und schließlich Bayreuth. Dort wurde sie am 15. April 1945 von den amerikanischen Truppen befreit.

1947 wanderte sie in die USA aus, wo sie ihr Medizinstudium abschloss.

Im April 2019 wurde sie als letzte Überlebende der „Weißen Rose“ mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der Verdienstorden wurde ihr von der deutschen Generalkonsulin in South Carolina zu ihrem 100. Geburtstag am 3. Mai 2019 überreicht.

 

Quellen: Wikipedia, zeit.de, sowie viele andere Websites.