Obmann Uwe Träger

Begrüßung: Ich grüße euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht für Sonntag, den 21. Feber 2021. Wir lesen diese mit dem Vertrauen, dass wir für Gott wichtig sind und daher im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Morgensegen von Martin Luther: „Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen. Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, dass dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.“ Amen.

Psalm 15 nach der Lutherbibel von 2017: „Herr, wer darf weilen in deinem Zelt? Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berge? Wer untadelig lebt und recht tut und redet die Wahrheit von Herzen; wer mit seiner Zunge nicht verleumdet, wer seinem Nächsten nichts Arges tut und seinen Nachbarn nicht schmäht; wer die Verworfenen für nichts achtet, aber ehrt die Gottesfürchtigen; wer seinen Eid hält, auch wenn es ihm schadet; wer sein Geld nicht auf Zinsen gibt und nimmt nicht Geschenke wider den Unschuldigen. Wer das tut, wird nimmermehr wanken.“ Amen.

Lesung aus Lukas 9, 46 – 47 nach der Lutherbibel von 2017: „Es kam aber unter ihnen der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte wäre. Da aber Jesus den Gedanken ihres Herzens erkannte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß.“ Amen.

Gedanken zur Lesung: Ich unterrichte evangelische Religion in der Volksschule Bad Kleinkirchheim. Es macht mir Freude, mit Kindern über Gott, Jesus und den Glauben zu reden. Kinder sind neugierig und auch kritisch. „Die Armeen aus Gummibärchen, die Panzer aus Marzipan, Kriege werden aufgegessen, einfacher Plan, kindlich genial, es gibt kein Gut, es gibt kein Böse, es gibt kein Schwarz, es gibt kein Weiß …“ So sang Herbert Grönemeyer 1986. Leider gibt es bis heute Zeiten und Kulturen, in denen Kinder nicht als vollwertige Menschen angesehen werden, sondern geringgeschätzt, vernachlässigt, geschlagen und als Arbeitskräfte und Sexualobjekte missbraucht werden. Das war auch zur Zeit Jesu so. Ein Kind aufzunehmen, war für Jesu Zeitgenossen eher eine lästige familiäre Pflicht und keine große Tat, für die man keinen Applaus und keine Anerkennung bekam. Wer seine Gesellschaft und Verwandtschaft beeindrucken wollte, musste bedeutendere Dinge tun. Jesus hat das Reich Gottes verkündet und verkörpert. Dort gelten andere Maßstäbe als bei den Menschen. Das Streben nach Größe, Einfluss und Macht wird als absurd und nichtig angesehen. Darum stellt Jesus die Sache auf den Kopf. Willst du groß sein, dann sei klein! Soll dein Licht leuchten, dann tu das Unscheinbare! Das heißt: Es ist nicht relevant, ob du Macht und Prestige vor den Menschen hast. Relevant ist vor allem, dass du für Gott wichtig und wertvoll bist und was dich ihm näherbringt. Das geschieht, wenn du aus Liebe und Wertschätzung handelst, denn Liebe zu Gott und Liebe zu den Menschen bilden eine Einheit. Wer ein Kind als ein wichtiges und wertvolles Geschöpf aufnimmt, ansieht und behandelt, der nimmt den dreieinigen Gott selber auf. So geschieht nicht nur im Kleinen etwas ganz Großes, sondern in der unscheinbaren Tat ist auch Gott gegenwärtig. Amen.

Lied Hört, wen Jesu glücklich preist: „Hört, wen Jesus glücklich preist, Halleluja! Wem er Gottes Reich verheißt. Halleluja. Dem, der Gott nichts bieten kann, bietet Gott die Freundschaft an. Wem hier großes Leid geschah, dem ist Gottes Trost ganz nah … Die hier rein durchs Leben gehn, werden Gottes Antlitz sehn. Wer zum Frieden sich bekannt, der wird Gottes Kind genannt …“

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Segen: Der gute Gott gebe euch Kraft, mit ihm sein Reich in Frieden und mit Gerechtigkeit zu gestalten! So segne und behüte euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.

Bleibt von Gott behütet! Herzliche Grüße, Euer Obmann Uwe