Obmann Uwe Träger

Hapax und ein herzliches Hallo!

Durch die anhaltende Corona-Krise entfallen weiterhin die öffentlichen Gottesdienste in den Kirchen. Daher schreibe ich für jeden Sonntag eine Hausandacht.

Begrüßung: Ich grüße Euch sehr herzlich zu dieser Hausandacht für den Sonntag, 24. Jänner 2021. Wir lesen diese mit der Gewissheit, dass Gott bei uns ist und daher im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

„Jesus ist kommen“, Evangelisches Gesangbuch 66,1: „Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude; A und O, Anfang und Ende steht da. Gottheit und Menschheit vereinen sich beide; Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah! Himmel und Erde, erzählet's den Heiden: Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden.“

Worte aus Psalm 57 nach der Lutherbibel 2017: „Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig! Denn auf Dich traut meine Seele, und unter dem Schatten Deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorübergehe. Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten, zu Gott, der meine Sache zum guten Ende führt. Erhebe Dich, Gott, über den Himmel und Deine Ehre über alle Welt! Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe. Herr, ich will Dir danken unter den Völkern, ich will Dir lobsingen unter den Leuten. Denn Deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und Deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Amen

Gebet: Guter Gott! Wir danken Dir für diesen Sonntag. Du kennst unsere Lebenswege. Manche sind gut verlaufen, manche nicht. Manche Wege sind wir mit Vertrauen zu Dir gegangen, manche nicht. Gott, Du bist unser Heil und Leben. Stärke unser Vertrauen zu Dir und leite uns durch Dein Wort! Darum bitten wir Dich um Dein Erbarmen, denn in Deinem Sohn Jesus ist erschienen Deine heilsame Gnade. Amen. 

Schriftlesung: 2. Timotheus 1 nach der Lutherbibel 2017: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit für das Evangelium in der Kraft Gottes. Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.“ Amen.

„Jesus ist kommen“, Evangelisches Gesangbuch 66,2: „Jesus ist kommen, nun springen die Bande, Stricke des Todes, die reißen entzwei. Unser Durchbrecher ist nunmehr vorhanden; er, der Sohn Gottes, der machet recht frei, bringet zu Ehren aus Sünde und Schande; Jesus ist kommen, nun springen die Bande.“

Gedanken zum Vers aus 2. Timotheus 1 – siehe oben: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Amen.
Das sind kluge und besonnene Worte, weil ich öfters den Eindruck habe, dass wir uns in diesen schweren Zeiten eher vom Geist der Furcht leiten lassen und nicht vom Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Das kann für uns alle nicht gut und heilvoll sein, denn Christinnen und Christen vertrauen auf das Wort Gottes, das unser einzig wahrer Trost im Leben und im Sterben ist. Eine hochkomplexe Gesellschaft wie die unsere ist immer auch krisenanfälliger. Also baut die Politik Kontrollsysteme auf, die letztendlich für den Geist der Furcht guten Boden bereiten. Wenn unsere Gottesdienste ausfallen, dann zeigen wir uns mit der Gesellschaft solidarisch. Allerdings ist zu hinterfragen, ob wir nicht dadurch auch den Geist der Furcht unterstützen, denn für unsere Gottesdienste werden schließlich alle Sicherheitsmaßnahmen kontrolliert und eingehalten. Durch Covid 19 wird sehr deutlich, wie verletzlich menschliches Leben ist. Ungewissheiten und Unsicherheiten kommen dazu. Der biblische Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit soll uns nun keineswegs zur Sorglosigkeit und Leichtfertigkeit verleiten. Wer die Gefahr des Corona-Virus für das menschliche Leben leugnet, eventuell auch noch irgendwelche Verschwörungstheorien verbreitet und staatliche Schutzmaßnahmen missachtet, zeigt sich damit nicht glaubensstark, sondern verantwortungslos. Unbedingtes Gottvertrauen verführt nicht zum Leichtsinn, sondern zur Gelassenheit, die den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit auszeichnet. Dieser Geist zeigt sich als innere Stärke und Souveränität, die ein Mensch gerade nicht aus sich selbst, sondern im Vertrauen auf Gott als wahrer Kraftquelle schöpft.  Der Geist der Liebe ist keine romantische Schwärmerei, sondern zeigt sich in tätiger Nächstenliebe und Solidarität mit denen, die unter der Pandemie besonders leiden.  Der Geist der Liebe zeigt sich aber auch darin, dass wir einander helfen, uns trösten und ermutigen. Er äußert sich auch in der Fürbitte für alle, die Verantwortung in der Politik, Medizin und Pflege, in Schulen und Familien haben. Der Geist der Besonnenheit ist nicht mit Trägheit zu verwechseln, sondern mit entschlossenem Handeln gleichzusetzen. Besonnenheit äußert sich, wenn man die Folgen seines Tuns und Lassens bedenkt und die Folgen seines eigenen Tuns und Lassens korrigiert. Besonnenheit ist die Folge von Besinnung. Sich im christlichen Geist auf Jesus Christus zu besinnen, heißt, ihm im Leben und Tun zu vertrauen und ihm zu entsprechen versuchen. Dadurch ist und bleibt christlicher Glaube im hohen Maße gefragt und relevant für unsere Gesellschaft. Es ist Aufgabe der Kirche, Menschen im Namen Jesu und mit Kraft, Liebe und Besonnenheit zum Leben zu ermutigen, sie durch diese Krise zu begleiten und zu einem guten Neuanfang zu führen. Amen.    

„Jesus ist kommen“, Evangelisches Gesangbuch 66,8: „Jesus ist kommen, die Ursach zum Leben. Hochgelobt sei der erbarmende Gott, der uns den Ursprung des Segens gegeben; dieser verschlinget Fluch, Jammer und Tod. Selig, die ihm sich beständig ergeben! Jesus ist kommen, die Ursach zum Leben.“

Gebet: Guter Gott! Gib uns den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit, dass wir Frieden schaffen, wo man sich hasst, dass wir verzeihen, wo man sich beleidigt, dass wir verbinden, wo Streit ist, dass wir die Wahrheit sagen, wo Irrtum ist, dass wir den Glauben bringen, wo Zweifel drückt, dass wir Hoffnung wecken, wo Verzweiflung quält, dass wir ein Licht anzünden, wo Finsternis regiert, dass wir Freude machen, wo Kummer ist. Amen.

Vater Unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Segen: Guter Gott! Lass Deinen kraftvollen Segen durch unsere Worte und Taten mächtig sein. Bleibe bei uns und stärke uns in unserem Dienst als Deine Gemeinde. So segne und behüte uns der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Ich wünsche Euch einen gesegneten Sonntag. Bleibt von Gott behütet!
Euer Obmann Uwe

 

 

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